Auftakt nach Maß für den SK Hohenems beim Startwochenende in Jenbach: um nicht ähnliche Probleme zu bekommen wie in der letzten Saison war klar, dass diesmal gepunktet werden muss, denn auf dem Programm standen durchwegs Gegner, die man am Ende der Saison hinten in der Tabelle erwarten kann. Das Vorhaben gelang ideal: alle sechs zu vergebenden Mannschaftspunkte konnten diesmal mit auf die Heimreise genommen werden. Offensichtlich war immer noch einiges von dem Schwung der fulminanten Schlussrunde in der letzten Saison vorhanden. Nur so nebenbei, langsam baut sich eine Serie auf: von den letzen 8 Bundesliga-Fights (letzte Saison und neue Saison zusammen) gewann Hohenems 7, dazu gab es noch das 3:3 gegen den Meister am Ende der Saison 2012/13. Doch das ist Schnee von gestern...

Zum Auftakt gab es in Jenbach einen knappen 3,5 : 2,5 Sieg gegen Union Ansfelden. Der Spielverlauf war klarer als das Ergebnis vermuten lässt. Beim Stand von 3,5 : 1,5 lief noch die Partie von Ulrich Ennsdorfer gegen Milan Novkovic. Als alles bereits auf ein Remis hinaus zu laufen schien unterlief Milan ein folgenschwerer Bauerneinsteller, den der Ansfeldner schnörkellos und sicher zum vollen Punkt verwandelte. Matchwinner für Hohenems waren Falko Bindrich und Dennis Breder, die restlichen Partien endeten Remis.

Am Samstag stand dann das ewig junge Westderby Absam gegen Hohenems auf dem Programm. Während die Absamer krankheitsbedingt auf ihren Topmann GM Goran Dizdar verzichten mussten, rückten bei Hohenems mit GM Michael Bezold und Luca Kessler zwei frische Kräfte an. Die Vorzeichen standen gut und wie am Vortag beeindruckte wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung. Niemand war wirklich in Gefahr und auf den Brettern 2 (Falko Bindrich) und 6 (Luca Kessler) entwickelten sich bald vorteilhafte Stellungen. Entsprechend sicher wurde der 4:2 Sieg (2 Siegen, 4 Remis) nach Hause gespielt.

Die vermeintlich leichteste Aufgabe wartete dann am Sonntag gegen Tschaturanga. Erwartungsgemäß stellte Luca Kessler auf 1-0 für Hohenems. Doch dann kam der Schock der überraschenden Weißniederlage von Georg Fröwis aus besserer Stellung heraus. Zu allem Überdruss war auch auf den Brettern 1 und 2 ordentlich Sand im Getriebe. Um Ed Rozentalis Stellung machten wir uns zwischenzeitlich ernsthaft einige Sorgen, bei Falko Bindrich schien gegen Christian Srienz kaum mehr als ein Remis möglich. Die Partie von Valery Atlas war zwar vorteilhaft, doch durfte bei knapper Zeit und heißer Stellung nicht das geringste schief gehen. Einzig Michael Bezold behielt über die gesamte Partie hindurch einen kleinen aber nachhaltigen Vorteil. Schließlich kippte das Match dann doch glücklich auf unsere Seite. Ed Rozentalis gelang es, einen gefährlichen Freibauern zu bilden und die unglückliche Aufstellung von Sigi Baumeggers Leichtfiguren zu einem Figurengewinn zu nutzen. Damit war der Wettkampf entschieden. Michael und Valery willigten ins Remis ein. Falko konnte seine Stellung trotz Minusbauer nach ungenauem Spiel seines Gegners noch gewinnen. Endergebnis: 4 : 2.

Nachdem Jenbach in dieser Runde eine bittere 1,5 : 4,5 Niederlage gegen Wulkaprodersdorf  einstecken musste und Feffernitz gegen Baden ebenfalls nicht über ein 4 : 2 hinaus kam, führt Hohenems bis zum nächsten BL-Wochenende in Wolfsberg (30. Jänner bis 2. Februar 2014) die Tabelle punktgleich mit Feffernitz an. Beste Scorer für Hohenems waren Falko Bindrich mit 3 Punkten aus 3 Partien und Luca Kessler mit 2 Punkten aus ebenso vielen Partien. Bemerkenswert Valery Atlas, er spielte am Sonntag in der 1. Bundesliga seine sechste Schwarzpartie in Reihe. Er hatte bei seinen drei Partien in den Schlussrunden der letzten Saison ebenso Schwarz wie bei den Startrunden der neuen. 3 Siege (letzte Saison) und 3 Remis (jetzt in Jenbach) untermauern, wie wertvoll er für Hohenems ist. Valery, der in dieser Saison noch seine 200. Bundesligapartie spielen wird (5 fehlen noch), ist für Hohenems natürlich ebenso unverkäuflich wie Alaba für Bayern München. Luca Kessler ist mit zwei starken Vorstellungen in der Bundesliga angekommen und fliegt am 17. Dezember zu den Jugendweltmeisterschaften nach Al Ain (UAE).

1. Bundesliga 2013/14 mit Partien. Bild: Absam gegen Hohenems. Ed Rozentalis (Hohenems, links)  überrascht Thomas Luther (Absam, rechts) mit einer zweischneidigen Variante der Aljechin-Verteidigung.

Mit Zillertal und Kufstein/Wörgl erwarteten uns in Braunau zwei harte Brocken. Wir versuchten mit einer konkurrenzfähigen Aufstellung dagegen
zu halten. Zum ersten mal wurde übrigens eine Sammelrunde in Oberösterreich ausgetragen, nicht zuletzt auf Bitten von Urgestein Wolfgang Hackbarth, der die 12 Mannschaften persönlich begrüßte und bei dieser Gelegenheit seinen endgültigen Abschied vom Leistungsschach bekannt gab. 

Erste Überraschung: Zillertal war mit 2 GM's angereist, das macht Coach Werner Csnrko ja nicht allzu oft, aber damit war klar, dass die Zillertaler nach Ranshofen gereist sind, um dort ihre Tabellenführung zu verteidigen. Der Wettkampf verlief trotzdem lange Zeit sehr ausgeglichen. Die Verlustpartie von Marco gegen GM Uwe Maiwald dachten wir, kann problemlos mit einem Sieg von Luca Kessler gegen Bernhard Tabernig ausgeglichen werden. Die anderen Partien bewegten sich in der Remisbreite. Doch kam es anders als erhofft. Luca Kessler verpasste in einem Endspiel mit weit vorgerückten Freibauern eine forcierte Gewinnvariante und entließ seinen Gegner ins Remis. Als Draufgabe konnte auch Dmitry Atlas seine leicht schlechte Stellung gegen Franz Kupfner nicht halten. Das 2:4 kam etwas unglücklich zu Stande.

Am nächsten Tag kehrte das Spielglück gegen Kufstein/Wörgl allerdings wieder zurück. Die Mannschaft war aber auch wild entschlossen, den weiten Rückweg nicht ohne Punkte anzutreten. So entwickelten sich auf allen Brettern beinharte Kampfpartien und am Ende wurden alle sechs Partien entschieden. Sonntagvormittag-Schach mit frühen Remis, das war einmal. Dennis Breder erhielt mit schwarz gegen Max Berchtenbreiter zwar die bessere Stellung, mit wenig Zeit auf der Uhr war er allerdings den Komplikationen diesmal nicht gewachsen, 0-1. Nachdem auch zwei andere Partien Grund zu Sorgen machten, war ein Sieg nach etwa 3 Stunden Spieldauer noch in weiter Ferne. Luca, im Gegensatz zum Vortag, verwertete dann seine Gewinnstellung gegen Alexander Bertagnolli sicher. Die Wende brachte die Partie von Robert Sandholzer gegen Siegfried Neuschmied. Robert hatte weit vorgeschobene Freibauern gegen eine Figur. Bei korrekter Verteidigung waren die Bauern allerdings zu stoppen und zu vernichten. Mit wenig Zeit auf der Uhr fand Siegi die richtige Fortsetzung jedoch nicht und hatte dann in einem Turmendspiel das Nachsehen. Die Ampel schaltete für Hohenems endgültig auf grün, als es Milan Novkovic gelang sich gegen die Umklammerung von IM Christian Köpke zu befreien. Ein zu optimistischer Mattangriff seines Gegners ging ins Leere und kostete schließlich den ganzen Punkt. Marco Baldauf war ebenfalls erpicht darauf, die Niederlage vom Vortag gleich in der nächsten Runde vergessen zu machen. Ein kleiner Endspielvorteil wurde sukzessive ausgebaut und ein Mehrbauer entschied zu seinen Gunsten. Dass Dmitrys schlechtere Stellung gegen Johannes Rusche trotz langer und zäher Gegenwehr verloren ging, spielte dann keine Rolle mehr, mit dem 4:2 Sieg in der Tasche war die Stimmung für die lange Heimreise gerettet. Bild: Luca und Milan blicken zu Beginn der Sonntagsrunde ein wenig sorgenvoll, steuern dann aber die entscheidenden Punkte bei. 

Zillertal gewann auch sein zweites Match gegen Bregenz und liegt nach 5 Runden weiterhin an der Tabellenspitze. Auch SIR Bernhard 2 gewann beide Spiele und ist punktegleich, kann den Zillertalern aber nicht gefährlich werden, da ein Aufstieg ausgeschlossen ist. Erste Verfolger sind somit Schwarzach und Rochade Rum. Dornbirn feierte einen wichtigen Sieg gegen ASK Salzburg, Bregenz ging zweimal mit einer minimalen Niederlage leer aus. Unser Team liegt mit 50 % der möglichen Matchpunkte am derzeit sicheren achten Platz.

Die nächsten Runden werden vom 17. - 19. Jänner 2014 in Kufstein gespielt.

2. Bundesliga-West 2013/14

 

Eine eher nur kleinere Delegation aus Hohenems war am letzten Sonntag bei der Bregenzer Schachrallye dabei. Alexa Nussbaumer spielte freiwillig in der Jugendklasse und gewann auf Anhieb gleich 3 von 5 Partien. Dies bedeutete den schönen 8. Schlussrang.

In der Schülerklasse war mit Lena Rumpold ebenfalls ein Mädchen aus Hohenems am Start. Lena konnte sich mit 2 Punkten den 14. Rang sichern, ein schönes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die meisten Teilnehmer zum Teil schon deutlich länger spielen. Auf zwei Punkte kamen übrigens auch die anderen drei Mädchen, die am Start waren und so gab es ein Mädchen-Viererpaket auf den Plätzen 11 bis 14. Lenas Schwester Anja ging in der Schnuppergruppe an den Start und belegte mit 3/5 den guten 8. Endrang. Zum allerersten mal spielten die Geschwister Lukas (8 Jahre) und Laura Marte (9 Jahre) bei einem Schachturnier mit. Laure gewann immerhin gleich zwei Partien während der jüngere Bruder gar mit 3,5 Punkten aus 5 Partien und Rang 5 überraschte. Ergebnisse:

Schnuppergruppe

Schüler

Jugend

Bild: Alexa Nussbaumer mit Pokal für das bestplatzierte Mädchen und Trainerin WIM Helene Mira

 

Im Zeichen vieler Absagen und eines veritablen Terminkonflikts mit den Schlussrunden der Schweizer Nationalliga B standen die ersten drei Runden zur der 2. Bundesliga-West in Dornbirn. Betroffen waren allerdings nicht nur wir Hohenemser, Bregenz und Dornbirn konnte ebenfalls nicht aus dem vollen schöpfen. Sieger der lokalen Vorarlbergrunde war daher nicht ganz überraschend die Tiroler "Gast"-Mannschaft aus Rum, die, letzte Saison nur um Haaresbreite dem Abstieg entronnen, diesmal kräftig aufgerüstet haben. Einige neue junge deutsche Gesichter waren da zu sehen, IM Olaf Heinzel rückte gegenüber letzter Saison um einige Sessel weiter zurück.

Hohenems startete die neue Saison gegen Bregenz mit einem 3:3 Unentschieden. Bregenz hatte am Freitag noch drei IM's zur Verfügung, mit jedem Tag wurde es dann einer weniger, die Schweizer Liga forderte ihren Tribut. Es war am Ende eher ein glückliches Remis, denn Dennis Breder hatte einigen Druck auszuhalten und Robert Sandholzer stand nach einer Fritz-Analyse sogar einmal auf Verlust. Nachdem beide Partien gehalten werden konnte, durften wir das erste mal an diesem Wochenende aufatmen. Milan Novkovic und Guntram Gärtner steuerten weitere sicher erspielte halbe Punkte bei. Luca Kessler holte gegen Rainer Bezler in einer recht kurzen Partie den ganzen Punkt, unser zweiter Jugendspieler, Emilian Hofer kämpfte lange verbissen gegen Armin Kranz, am Ende aber doch vergeblich. 

David Uhlmann (Bild rechts), unser neuer Mann in der Landesliga hat ein Debüt erlebt, das so noch keinem Spieler vergönnt war, seit es den SK Hohenems gibt. Und seit der Gründung des SK Hohenems sind nun doch schon stolze 87 Jahre vergangen. Der 6:0 Auswärtssieg gegen ein ersatzgeschwächtes Lustenau sollte allerdings nicht überbewertet werden. Wir waren Favoriten auf allen Brettern und an diesem Abend lief einfach alles zu unseren Gunsten. David hat es aus Sachsen an den Bodensee verschlagen wo er eine Arbeitsstelle gefunden hat und nebenbei berufsbegleitend an der Fachhochschule Dornbirn studiert. Den Weg zum SK Hohenems hat er nicht zuletzt deshalb gefunden, weil sein früherer Trainingskollege Marco Baldauf eben auch schon seit Jahren bei uns spielt. 

Auch die zweite Mannschaft, diesmal war das mehr oder weniger unser Jugendteam plus Kurt Kaufmann auf Brett 1, spielte seine Überlegenheit auf den Brettern 3 bis 6 aus und ließ nichts anbrennen. Auf den vorderen Brettern steuerte Kurt dann einen weiteren, eher glücklichen halben Punkt bei.

Hohenems 3 musste sich einer starken zweiten Feldkircher Mannschaft 1:3 geschlagen geben. Hohenems 4 konnte dank unseres Mutter-Tochter Duos Maria und Alexa Nussbaumer (Bild) ein 2:2 gegen Höchst 3 retten. Sowohl Maria als auch Alexa hatten ihren Siegpunkt bereits nach einer halben Stunde im Trockenen.

Die aktuellen Tabellen:

VBG-Liga

A-Klasse

B-Klasse Oberland

B-Klasse Unterland

Die nächste Runde wird am 25. Oktober gespielt. Hohenems 1 und 2 haben Heimspiele (gegen Bregenz und Nenzing); Hohenems 3 und 4 müssen reisen, Hohenems 3 nach Nenzing, Hohenems 4 nach Lochau.