Anlässlich seines 41. Geburtstages am 23. Mai veröffentlichte Johannes Fischer auf seinem Blog ein ausführliches Porträt von GM Michael Bezold. Erschienen war es bereits 2006 im Schachkulturmagazin KARL.
Michael spielt seit 1999 beim SK Hohenems in der 1. und 2. Bundesliga, zuletzt bei den Runden in Wien im Jänner 2012. Das Bild stammt aus dem Jahr 2010 (2. Bundesliga-West Hohenems-Schwarzach, Bezold-Krstic (1-0)
Michael ist nun doch schon seit etlichen Jahren berufstätig und hat auch seine Familie gegründet. Seine Einsätze in Österreich sind daher seltener geworden, Seine Fans in Vorarlberg hoffen auf ein Neues in der kommenden Saison.
Michaels Geschichte liest sich wie ein Märchen in Schwarz und Weiss. Er hat mit den Weltmeistern Bobby Fischer und Mikhail Botvinnik trainiert, über einen Aufenthalt in der legendären Pulvermühle, dem leider mittlerweile ehemaligen Stammsitz der Familie Bezold in der Fränkischen Schweiz kannte er auch Tigran Petrosjan persönlich. In jener Pulvermühle war auch der vor einer Woche verstorbene GM Lothar Schmid ein oft und gerne gesehener Gast, Schmid war mit Michaels Vater befreundet.
Die Erfolgsstory des SK Hohenems in der österreichischen Bundesliga trägt ganz stark die Handschrift von Michael Bezold und das weit über das Brett mit den 64 Feldern hinaus. Immer wieder vermittelte Michael die besten Nachwuchstalente Deutschlands. David Baramidze, Arik Braun und Marco Baldauf spielen heute noch für Hohenems. Selbst kann er natürlich auch auf eine stark positive Bilanz in seinen mehr als 60 Partien verweisen, die er bisher für den SK Hohenems gespielt hat. Im Jahre 2009 wäre Hohenems ohne einen Kraftakt der nur zusammen mit Michael möglich war, wohl aus der Bundesliga abgestiegen.Zur Erinnerung, erst 4 Jahre und doch schon lange ist's her: in jenen denkwürdigen Schlussrunden in Ansfelden mussten wir gegen Gelfand, Nakamura, Caruana und Co, bestehen was mit vollstem Einsatz (Jan Gustafsson, David Baramidze, Arik Braun, Alexander Naumann, Michael Bezold, Valery Atlas und Milan Novkvoic) auch gelang.
Erstmals in neuer Form, 10 Teams - 5 Runden Schweizer System - alles an einem Nachmittag, wurde heute der Vorarlberger Nachwuchscup 2013 ausgetragen und entschieden. Für Hohenems war es ein Neustart mit den Jüngsten, die beiden Teams U8 und U10 (ein reines Mädchenteam) hatten dann auch gegen bis zu 10 Jahre ältere und routinierte Spieler einen schweren Stand. Das tat aber der Spielfreude und dem Spaß keinen Abbruch. Tapfer wurden nach teilweise harter und längerer Gegenwehr auch Niederlagen weggesteckt, dann und wann gab es aber durchaus auch ein Erfolgserlebnis. Für Hohenems 1 spielten Alexa Nussbaumer, Carmen Platisa, Lena Rumpold und Julia Gstader. Bild von rechts nach links.
Außer dem 3:1 gegen die zweite Hohenemser Mannschaft (es gewannen Alexa, Carmen und Lena) steuerten Julia (gegen Dornbirn) und Alexa (gegen Frastanz) noch einen Punkt bei.
Alles versucht und gut gekämpft hat auch die Mannschaft Hohenems 2 mit Simon Koller, Fabio Natter, Elijah Benzer und Anja Rumpold (Bild von rechts nach links). Die erzielten 2,5 Punkte steuerte alle die erst 6-jährige Anja Rumpold auf Brett 4 spielend bei. Auf den anderen Brettern gab es einige tolle kämpferische Partien, inklusive der einen oder anderen Gewinnstellung, doch die Routine fehlte noch, um daraus Punkte machen zu können.
Rankweil hat den Cup gewonnen vor Wolfurt und Sonnenberg. Auch Dornbirn und einige anderen Teams traten mit sehr jungen Talenten an. Das Turnier unter der Leitung von Präsident Albert Baumberger und Jugendreferent Gerhard Fröwis lief reibungslos ab.
Endergebnis
Rg. | Mannschaft | Sp. | + | = | - | MP | Pkt. |
1 | Rankweil | 5 | 5 | 0 | 0 | 10 | 17 |
2 | Wolfurt | 5 | 4 | 0 | 1 | 8 | 16 |
3 | Sonnenberg | 5 | 3 | 0 | 2 | 6 | 13 |
4 | Bregenz | 5 | 2 | 2 | 1 | 6 | 12 |
5 | Lustenau | 5 | 1 | 3 | 1 | 5 | 10½ |
6 | Frastanz | 5 | 2 | 1 | 2 | 5 | 9½ |
7 | Götzis | 5 | 1 | 2 | 2 | 4 | 8½ |
8 | Dornbirn | 5 | 2 | 0 | 3 | 4 | 6 |
9 | Hohenems I | 5 | 1 | 0 | 4 | 2 | 5 |
10 | Hohenems II | 5 | 0 | 0 | 5 | 0 | 2½ |
Fantastische Leistungen zeigte Luca Kessler (Bild links) beim diesjährigen Liechtenstein-Open im neu renovierten Triesener Gemeindesaal. Luca spielte gegen 6 internationale Titelträger (5 GM's und 1 IM) und holte aus diesen 6 Partien 3,5 Punkte. Lediglich in Runde 5 musste er sich durch einen Zeitnotfehler gegen GM Sergeev geschlagen geben. Diese Niederlage stachelte aber den Ehrgeiz erst so richtig an, was folgte waren drei Siege in Folge unter anderem gegen den niederländischen GM Karel van der Weide in der vorletzten Runde. Damit war die Chance auf die erste IM-Norm in greifbare Nähe gerückt. Was fehlte, war ein Remis zum Abschluss gegen den russischen GM Vladislav Vorotnikov. Luca führte in dieser Partie die weißen Steine, hielt die Stellung geschlossen und jederzeit unter Kontrolle. Nachdem Gewinnversuche keine reale Grundlage hatten, kam dann relativ früh das Remisangebot des Großmeisters, das Luca sofort akzeptierte. Nach Georg Fröwis (er spielt derzeit beim tschaturanga Open in Wien und führt nach 5 von 7 Runden) macht sich somit ein weiterer junger Vorarlberger auf, den IM-Titel zu holen. Luca feierte erst im Jänner seinen 16. Geburtstag und ist mit Abstand der jüngste Vorarlberger, dem in diesem Alter eine IM-Norm gelang. Luca war mit Rang 4 und 6,5 Punkten aus 9 Partien bester Österreicher und gewann auch den Sonderpreis als bester Jugendspieler (ab Jahrgang 1995).
Emilian Hofer (Bild rechts) spielte ebenfalls ein starkes Turnier, mit ELO-Performance von 2210 deutlich über den Erwartungen. Entsprechend konnte Emilian in diesem Turnier viele internationale ELO-Punkte sammeln und rechtzeitig vor den Staatsmeisterschaften im Juli in Feldkirch die 2000-er Schallmauer klar durchbrechen. Seine stärkste Leistung war das Remis gegen GM Thomas Paehtz gleich in Runde 1. Emilian brachte den deutschen Großmeister sogar recht ordentlich ins Schwitzen, ehe die Partie durch eine von Paehtz forcierte Zugwiederholung remis endete. Mit Rang 32 (von 92 gewerteten Spielern) war Emilian bester in der Sonderwertung "ELO unter 2000" und drittbester Jugendspieler des gesamten Turniers.
Partie GM Karel van der Weide - Luca Kessler (0 - 1)
Partie Emilian Hofer - GM Thomas Paehtz (1/2 - 1/2)
Mörderisch stark besetzt war heuer die U14 Staatsmeisterschaft in Linz. Die beiden Hohenemser Teilnehmer, Patrick Nussbaumer und Julian Kranzl waren denn auch nur in der unteren Hälfte gesetzt, Patrick auf Platz 11 und Julian auf Rang 15. Mit Florian Mesaros (Bgld), Bardhyl Uksini (Stm) und Valentin Dragnev (Wien) gingen drei Teilnehmer mit mehr als 2000 ELO-Punkten an den Start. Auch Daniel Ly (OÖ) als U16 Staatsmeister zählte zu den Favoriten.
Patrick spielte gleich in Runde 1 gegen den späteren Staatsmeister, Florian Mesaros und das war auch die einzige Partie, in der der Gegner klar besser spielte. In allen anderen Partien zeigte Patrick sehr gutes Schach und holte 4,5 Punkte aus 6 Partien. Durch die unnötige und auch ein wenig unverdiente Niederlage in Runde 5 gegen Vizestaatsmeister Bardhyl Uksini schien die Medaillenchance eigentlich vertan, doch die letzten beiden Partien gewann Patrick wieder und in der letzten Runde gelang ihm noch der nicht mehr erwartete Sprung von Platz 6 in die Medaillenränge. Patrick hat deutlich über den Erwartungen abgeschnitten, hat 8 Plätze gegenüber der Startrangliste gut gemacht und sich damit für EM oder WM qualifiziert. Die EM findet Ende September in Montenegro statt, die WM im Dezember in Abu Dhabi in der Vereinten Arabischen Emiraten. Bild: Überraschungs-Medaillengewinner Patrick Nussbaumer (rechts), es war sein erstes Antreten in dieser Altersklasse. Links neben ihm: Mag. Wilfried Kuran, Jugendreferent des OÖ Schachverbandes, Bardhyl Uksini (Stm. Vizestaatsmeister U14) und Florian Mesaros (Bgl. Staatsmeister U14 2013)
Der zweite Hohenemser Teilnehmer, Julian Kranzl erreichte 3 Punkte aus 7 Partien und Rang 16, was im wesentlichen der Startrangliste entsprach. Bei Berücksichtigung der teilweise sehr guten Stellungen, wird Julian aber gewiss der einen oder anderen ungenutzten Chance nachtrauern.
In der Klasse Mädchen U12 durfte schließlich auch Alexa Nussbaumer (eigentlich noch U10) mitspielen. Alexa darf mit ihrem Ergebnis, 4 Punkte aus 7 Partien ebenfalls sehr zufrieden sein. Der 8. Rang (von 16 Teilnehmerinnen) war es in der Startrangliste, der 7. Endrang ist es geworden. Etwas unglücklich war in dieser Klasse die zweite Teilnehmerin aus Vorarlberg, Matea Martic aus Dornbirn, die durch eine Niederlage in der letzten Runde ihre Medaillenchance vergab, aber immerhin Fünfte wurde. Gloria Fürst vom SK Wolfurt komplettierte das Vorarlberger Mädchentrio in dieser Altersklasse. Sie kam auf 2 Punkte und Rang 14.
Mit Startrang 10 (von 12 Teilnehmerinnen) hatte Juliane Halwachs (Rankweil) in der Kategorie Mädchen U14 von vorne herein einen schweren Stand. Mit 2 Punkten wurde es am Ende der 13. und vorletzte Platz. Juliane war aber einer der jüngsten Teilnehmerinnen und kann noch einmal in der selben Altersklasse antreten.
Bei den Burschen U12 mischten 2 Spieler des SK Wolfurt mehr oder weniger kräftig mit. Christian Kozissnik darf mit 4 aus 7, Rang 7 und einigen sehr gute gespielten Partien zufrieden sein, sein Klubkollege Phil Notegger blieb mit 2,5 Punkten ein wenig hinter seinen Möglichkeiten, darf aber als U10 Spieler so wie Alexa Nussbaumer an einer weiteren Staatsmeisterschaft antreten. Die U8/U10 Staatsmeisterschaften finden bereits in etwas mehr als einer Woche (30. Mai bis 2. Juni) in Cap Wörth am Wörthersee statt. Die Ergebnisse:
Für Betreuer, Besucher, Organisatoren, Schiedsrichter und Turnierleiter (unter anderem auch Stephan Hofer) war es heute sicherlich eine Freude, 270 Kinder, davon mehr als 50 Mädchen in den vier Bewerben bei zum Teil sehr spannenden Partien um Preise und Qualifikationen kämpfen zu sehen. Von den vielen Jugendlichen und Kindern die beim SK Hohenems spielen und trainieren hat man durchwegs gute bis sehr gute Leistungen gesehen. Zumindest 1 bis 2 Punkte haben alle gemacht. Vielen gelang es sogar einen Mannschafts- oder Einzelpokal zu gewinnen, Zweite oder Dritte in ihrer Kategorie zu werden. Das freut natürlich auch die Eltern, Trainer, die Lehrer und Schuldirektoren.
Das BG Dornbirn konnte sich sowohl in der Unterstufe wie in der Oberstufe durchsetzen. Damit fahren Patrick und Vincent Nussbaumer sowie Julian Kranzl (alle Hohenems) zusammen mit Nils Proyer (SK Dornbirn) zum Bundesfinale nach Wien (17. - 21. Juni). Begleitet werden sie von den Kollegen der Oberstufe, Leon und Laslo Nussbaumer, sowie Aydan Bas (alle Hohenems) und Enno Proyer (SK Dornbirn). Trainerin des besten "Schachgymnasiums" Vorarlbergs ist Helene Mira.
Einen tollen Erfolg gab es auch für das Mädchenteam der Volksschule Hohenems-Markt mit dem dritten Platz. Alexa Nussbaumer, Carmen Platisa, Julia Gstader und Phoebe Waibel haben damit die Mädchenwertung gewonnen, leider wird aber (noch?) kein VS-Bundes-Finale der Mädchen ausgetragen. Auch das Volkschulteam aus Altach mit Lena und Anja Rumpold sowie Linus Lukas und Tobias Weber (alle vom SK Hohenems) verzeichneten mit dem 6. Rang eine schönen Erfolg.
Bei den Einzelwertungen stellte Hohenems mit Patrick Nussbaumer (Unterstufe - BG Dornbirn), Alexa Nussbaumer (Volksschule Markt, 4. Klasse) und Simon Koller (Volksschule Herrenried, 2. Klasse) drei Klassensieger. Zweite Plätze gab es durch Julian Kranzl (Unterstufe - BG Dornbirn), Anja Rumpold (1. Klasse) und Lena Rumpold (2. Klasse), beide VS Altach. Einen dritten Platz erspielte sich in der Kategorie Zweitklässler Tobias Weber (VS Altach). Bild: die Spitzenbretter bei den Volksschülern, links Alexa Nussbaumer und Simon Koller. Die Ergebnisse:
VolksschulenUnterstufe (Hauptbewerb)OberstufeNachwuchsberwerbBilder von Karin Seidl