altGM Eduardas Rozentalis hat derzeit den Erfolg gepachtet. Direkt von St. Veit aus, dem Ort des letzten Bundesliga-Wochenendes reiste der auf Brett zwei für den SK Hohenems spielende litauische Großmeister zu dem stark besetzten Norsk Sjakkfestival ins norwegische Fagernes (ca. 200 km nordwestlich von Oslo). Nach 9 Runden setzte sich Ed schließlich mit 7 Punkten (5+, 4=) als alleiniger Sieger vor dem Norweger Simen Agdestein und dem Russen Sergey Volkov durch. Den Turniersieg sicherte sich Ed in der letzten Runde mit einem Sieg gegen den bis dahin führenden Simen Agdestein. Agdestein war Ende der achtziger/Anfang der neunziger Jahre einer der bemerkenswertesten Sportler seines Landes. Er spielte als Schach-Großmeister gleichzeitig in der norwegischen Fussball-Nationalmannschaft. Nach einer schweren Verletzung musste er allerdings seine Fußballerkarriere früh beenden. Bis heute ist er im Trainerstab seines berühmten Landsmanns und WM-Herausforderers Magnus Carlsen.

Turnierseite mit Ergebnissen und Partien

Kurz vor der Bundesligaschlussrunde in St. Veit gelang Ed auf der Kanalinsel Jersey ein anderer bemerkenswerter Turniersieg. Auch auf Jersey war Ed alleiniger Sieger mit 8 Punkten aus 9 Runden (7+, 2=) vor GM Mark Hebden (ENG) und GM Michal Krasenkow (POL)

Ergebnis Jersey Masters

Die guten Ergebnisse in letzter Zeit fanden auch in Eds FIDE-Rating seinen Niederschlag. Aktuell liegt er auf 2631, wobei das Turnier in Fagernes noch nicht einmal ausgewertet ist. Er nähert sich damit wieder seiner historisch bisher höchsten Zahl aus dem Jahre 1997 (2650).

GM Eduardas Rozentalis ist im Bundesliga-Team des SK Hohenems seit Jahren eine verlässliche und unverzichtbare Stütze.

altAußer Leon, er spielte in der Karwoche die Staatsmeisterschaften, ließen es sich alle Nussis außer Anna (Zweite von links, sie ist inzwischen in Deutschland wohnhaft) auch heuer wieder nicht nehmen, am stark besetzten Oster-Open im schweizerischen Bad Ragaz teilzunehmen. Sieben kräftezehrende Runden wurden von Gründonnerstag bis heute Ostermontag von 101 Teilnehmer/innen absolviert, zwei mal gab es sogar Doppelrunden. Was unsere in Österreich einzigartige Schachfamilie Nussbaumer in unserer Nachbarschaft geboten hat, konnte sich dann auch durchaus sehen lassen:

auf 50 % der Punkte kamen Laslo und Vincent im 56 bzw. 58. Rang. Christoph kann mit den Buben inzwischen immer besser mithalten, gewann drei Partien und belegte damit Rang 71. Nicht so ganz nach Wunsch lief das Turnier für Patrrick, mit einem Sieg in der letzten Runde konnte er aber immerhin mit 2,5 Punkten noch auf den 83. Endrang vorstoßen. Maria (Rang 91 und Alexa (Rang 93) erlebten beide mit jeweils zwei Gewinnpartien schöne Erfolgsgefühle. Hohenems war jedenfalls bei diesem Turnier in der Nachbarschaft mit den Nussis bestens vertreten.

Die Vorarlberger Spitzenspieler haben dieses interessante Turnier noch nicht so ganz entdeckt. Bester Spieler aus Vorarlberg war Gernot Hiebeler mit 4 Punkten auf Rang 32. Auf ebenfalls 4 Punkte kamen sein Hörbranzer Klubkollege Bernhard Hehle und Omer Budic aus Rankweil. 

Die drei angetretenen Großmeister waren am Schluss auch knapp vorne. Es gewann Viesturs Meijers (Lettland) vor Ghaem Maghami Ehsan (Iran) und Thomas Pähts (Deutschland)

Foto (v.l.n.r.) Patrick, Anna, Laslo, Christoph, Maria, Alexa, Leon, Vincent.

Rangliste und Detailergebnisse

altMit einer Leistungsexplosion genau zum richtigen Zeitpunkt katapultierte sich Hohenems in der Schlussrunde in St. Veit an der Glan innerhalb von nur 4 Runden vom letzten auf den 5. Tabellenplatz. Nachdem in den Runden zuvor in Hohenems und Graz fast alles schief gegangen war klar, dass in St. Veit gegen starke Gegnerschaft absolut nichts mehr daneben gehen durfte. Der Wille, auch die 18. Saison des SK Hohenems in der österreichischen Eliteliga zu einem positiven Abschluss zu bringen, setzte schließlich schier unglaubliche Kräfte frei. Die vereinbarte Taktik, die Gegner auf möglichst vielen Brettern nachhaltig unter Druck zu setzen ging auf. Fürstenfeld musste mit 1:5 gleich einen herben Rückschlag im Bemühen, selbst den Klassenerhalt zu schaffen, hinnehmen. Schwieriger war das Duell gegen den SK Zwettl, der mit 7 Punkten zwar eine bessere Ausgangslage hatte, jedoch ebenfalls noch Punkte brauchte. Zwettls Topspieler Zbyn?k Hrá?ek saß gegen uns letztmals für sein Team am Brett, danach wurde er für die gleichzeitig spielende tschechische Liga gebraucht. David Baramidze hielt den gefährlichen Gegner jedoch jederzeit unter Kontrolle und besonders ab Brett 4 ging die Rechnung wie tags zuvor wieder auf. Selbst ein Missgeschick von Dennis Breder in guter Stellung auf Brett 6 konnte den dringend benötigten zweiten Sieg in Folge nicht gefährden.

Nachdem auch andere Abstiegskandidaten überraschend gegen höher einzuschätzende Teams Punkte gemacht haben, war vor der nächsten Runde gegen Gastgeber St. Veit klar, das zumindest ein weiterer Punkt zum Klassenerhalt nötig sein würde. den Spielern gelang es dann noch einmal, hohe Konzentration und eiserne Nervenstärke unter Beweis zu stellen. Nach der 3:2 Führung fiel erstmals die Anspannung ein wenig ab. Die letzte noch laufende Partie von Alexander Naumann stand kritisch, jedoch schien an diesem Wochenende einfach alles zu klappen. Alex gelang es bei Zeitnot des Gegners in ein Turmendspiel mit Minusbauer abzuwickeln, welches aber leicht Remis zu hallten war. Es war Samstag Abend, das Abstiegsgespenst war nach dem dritten Sieg in Folge endgültig verscheucht. Jenbach hatte ebenfalls alle seine Wettkämpfe gewonnen und stand bereits eine Runde vor Schluss als neuer österreichischer Meister fest. In der Schlussrunde kam es dann zum direkten Clash der beiden besten Teams der St. Veiter Runde. Hohenems musste dabei auf GM Ed Rozentalis verzichten, der eine Turnierverpflichtung in Norwegen wahrzunehmen hatte. Bei Jenbach spielte statt GM Schlosser, GM Stangl. Wir kannten die Devise der Jenbacher: "nur ein reiner Titel ist ein richtiger Titel". Schon zweimal gelang den Tirolern das Kunststück, alle Matches in einer Saison zu gewinnen und diesmal standen sie wieder kurz davor. Jedoch war bei den Hohenems-Spielern noch immer genug Energie vorhanden, dieses Vorhaben zu durchkreuzen. Besonders der diesmal entfesselt spielende IM Valery Atlas und GM David Baramidze (Bild) enzündeten gegen favorisierte Gegner ein wahres Feuerwerk auf dem Brett. Beide Partien endeten fast gleichzeitig und drehten den Rückstand in eine 3:2 Führung für Hohenems. Beide Partien sind äußerst sehenswert und sind weiterhin auf der Bundesligaseite zu bewundern. David Baramidze hat dabei für sich selbst und den SK Hohenems einen neuen Meilenstein gesetzt. Erstmals gelang es ihm (und damit auch erstmals einem Spieler des SK Hohenems) einen Spieler aus dem erlesenen 2700-er Klub zu schlagen. Der Jenbacher GM Andrei Volokitin ist mit 2725 ELO-Punkten aktuell die Nummer 25 der Weltrangliste. In der letzten noch laufenden Partie musste sich der Jenbacher GM Peter Acs mächtig anstrengen, um GM Falko Bindrich nach langem Kampf schließlich niederzuringen und das Unentschieden für den Meister zu sichern. 

Die Punkteausbeute der restlos überzeugenden Hohenemser Mannschaft in St. Veit:

GM David Barammidze: 3 Remis, 1 Sieg

GM Eduardas Rozentalis: 2 Remis, 1 Sieg

GM Alexander Naumann: 4 Remis

GM Falko Bindrich: 3 Siege, 1 Niederlage

IM Valery Atlas: 3 Siege (alle mit schwarz!) 

IM Georg Fröwis: 1 Remis, 1 Sieg, 1 Niederlage

IM Dennis Breder: 1 Sieg, 2 Niederlagen

Das Geheimnis des Erfolgs: in drei Wettkämpfen gelang die frühe Hohenemser Führung, gegen Jenbach gelang ebenfalls nach Rückstand zwischendurch die Führung. Bei sehr starker Gegnerschaft (15 GM`s in 4 Runden) passierten nur 4 Einzelniederlagen. Noch nie ist einem Team in der Bundesliga in den letzten Runden eine solche Wiederauferstehung gelungen.

Die Abstiegsplätze mussten schließlich die Teams aus Absam, Fürstenfeld und Ansfelden einnehmen.

Abschlusstabelle und Ergebnisse

 

altSchwer taten sich die Favoriten bei den diesjährigen Staatsmeisterschaften U16 und U18. Bei den Burschen U16 gab es mit dem U14-Spieler Dominik Ly (Bild Mitte) eine Sensation. Die Hauptfavoriten Martin Christian Huber (2.) und Luca Kessler (3.) landeten auf den Plätzen. Die anderen Vorarlberger, Felix Bahl (Wolfurt), Enno Proyer (Dornbrin) und Emiilian Hofer (Hohenems) spielten in etwa im Rahmen der Erwartungen, wobei bei Emilian sich sehr gute und weniger gute Leistungen abwechselten.

Bei U18 kam Favorit Christoph Menezes nicht einmal in die Pokalränge. Hier siegte sein Vereinskamerad Jakob Gstach von Wien-Ottakring. Leon Nussbaumer (Hohenems) erzielte gute 3,5 Punkte aus 7 Partien und machte in der Rangliste 4 Plätze gut. (Rang 12 bei 20 Teilnehmern). Matthias Gassner (Sonneberg) belegte den 18. Rang.

Auch in der Klasse Mädchen U18 war eine Spielerin aus Hohenems am Start, Aydan Bas. Sie war in der Setzliste auf Rang 9 und diesen Platz verteidigte sie auch: 2 Punkte und Rang 9 bei 10 Teilnehmerinnen.

In der Kategorie Mädchen U16 waren zwei Spielerinnen des SK Dornbirn am Start: Marta Pilsan wurde mit 50 % der Punkte gute siebente, die erst 12-jährige Matea Martic musste diesmal die Überlegenheit der älteren Mädchen anerkennen. Sie ist aber zusätzlich für die U12 Staatsmeisterschaften vorqualifiziert. Betreuer Milan Novkovic hatte mit 9 Teilnehmer/innen alle Hände voll für Vorbereitung uns Partieanalyse zu tun.

Burschen U16Mädchen U16Burschen U18Mädchen U18Bilder

altVon Donnerstag 21. bis Sonntag 24. März werden die vier Schlussrunden der 1. Bundesliga in St. Veit an der Glan gespielt, zusammen mit der 2. BL-Mitte und der Damen-Bundesliga.

In 18 Jahren Bundesligazugehörigkeit war die Lage für den SK Hohenems noch nie so prekär wie diesmal. Das Team liegt nach 7 Runden mit nur 3 Mannschaftspunkten am Tabellenende. Allerdings geht es 6 anderen Teams nicht viel besser. Das sechstplatzierte Wulkaprodersdorf weist mit 5 MP gerade einmal 2 mehr auf als der Letzte. Was für Hohenems spricht sind 19,5 Brettpunkte, bei Punktegleichheit könnte sich das noch bezahlt machen. Alle Planspiele ergeben, dass man nach der Schlussrunde wohl sieben Mannschaftspunkte (und gute Brettpunkte) auf dem Konto haben muss, um sich vor dem Abstieg zu retten. Acht Punkte dürften sicher reichen. Absam hat als einziges abstiegsgefährdetes Team noch den Ersten und Zweiten und dazu noch das viertplatzierte Feffernitz zu bekämpfen. Auch Husek Wien bekommt es mit bärenstarken Gegnern zu tun, unter anderem Baden, Maria Saal und Wulkaprodersdorf. Eine Spur leichter ist die Aufgabe der anderen. Hohenems hat mit Fürstenfeld und Zwettl noch zwei direkte Mitkonkurrenten, in diesen Wettkämpfen geht es für Hohenems um alles. Gegen den Fastmeister Jenbach in der letzten Runde plant man nach den Erfahrungen der letzten Jahre besser keine Punkte ein. Hausherr St. Veit stellt in Runde 10 am Samstag noch einen letzten Rettungsanker dar, falls es gegen Fürstenfeld und Zwettl nicht nach Wunsch läuft. Bild: der Ort des Schlussakts, die Blumenhalle in St. Veit/Glan.

Donnerstag, 21. März, 16.00 Uhr Fürstenfeld - Hohenems     1 : 5

Freitag, 21. März, 16.00 Uhr Hohenems - Zwettl     3,5 : 2,5

Samstag, 21. März, 16.00 Uhr St. Veit - Hohenems     2,5 : 3,5          Klassenerhalt gesichert!

Sonntag, 21. März, 16.00 Uhr Hohenems - Jenbach     3 : 3          vom 12. und letzten Rang Sprung auf Platz 5 in 4 Runden!           

Die Runden in St. Veit werden auf der Seite der Schachbundesliga wie immer LIVE übertragen.Ergebnisse und Zwischenstand