Georg Fröwis wird in Zwettl zwar von dem neuen Staatsmeister GM David Shengelia entthront, bestätigt mit der Bronzemedaille aber seine derzeit exzellente Form und auch, dass der letztjährige Titel kein Zufall war. Die direkte Begegnung mit Shengelia (Bild) in der 7. Runde brachte die Vorentscheidung zu Gunsten des für den SK Baden spielenden einzigen Großmeisters im Feld der 58 Teilnehmer. Georg verlor im Mittelspiel den Faden suchte sein Heil aus etwas schlechterer Stellung in aktivem Spiel und lief damit seinem Gegner direkt ins Messer. Eine große Stärke Georgs bestätigte sich darauf ein weiteres mal, Niederlagen perlen an ihm ab als wäre nichts geschehen. Schon am nächsten Tag setzte er mit schwarz gegen IM Neubauer alles auf eine Karte und gewann, wenn auch glücklich. Auch in der letzten Runde konnte er seinen Gegner Herwig Pilaj diesmal mit Geduld, stehts auf der Lauer nach einem Fehler im Schwerfigurenendspiel überraschen.
Eine gute Leistung bot auch Luca Kessler mit 5 Punkten aus 9 Partien. Schade war es um die Partie der 8. Runde gegen IM Gerhard Schroll, die Luca mit schwarz sehr überzeugend spielte und über weite Strecken sogar Druck ausüben konnte. Am Schluss war die Stellung ausgeglichen doch sah Luca eine Verlustvariante und gab die Partie völlig unnötig auf. Allerdings scheint auch Luca die wichtige Eigenschaft zu haben, verlorene Partien, gleich wie die Niederlage zustande kam, schnell abhaken zu können, denn in der letzten Runde setzte er gleich noch eins drauf und durfte aus Zwettl doch noch einige gewonnene ELO-Punkte mit nehmen.
Die weiteren Vorarlberger, Fabian Matt (Wolfurt) und Rainer Bezler (Lustenau) blieben eher unauffällig im Mittelfeld, wobei es Rainer Bezler in der zweiten Runde in Zeitnot verpasste, in einer hoch gewonnen Stellung gegen seinen früheren Klubkollegen Georg Fröwis den Sack zuzumachen.
Bei den Frauen gewann überraschend nicht Favoritin IM Eva Moser sondern Anna-Christina Kopinits. Annika Fröwis (Bregenz) machte es ihrem Bruder nach und gewann ebenfalls Bronze. Helene Mira (Bregenz) belegte Rang 4. Die Glückwünsche der Vorarlberger Schachfans gehen an die Familie Fröwis, die mit zwei Bronzemedaillen allen Grund zum Feiern hat.
