altAm kommenden Freitag, 16.00 Uhr ist es soweit: erstmals werden in Hohenems Wettkämpfe der 1. Bundesliga ausgetragen. Wir haben einen langen Atem und den renovierten Löwensaal gebraucht, damit es endlich Wirklichkeit werden konnte. Für Hohenems ist es bereits die 18. Saison seit dem Aufstieg 1995. Vorarlberg war zwar schon 4 mal Gastgeber (1995, 1999 und 2002 in Dornbirn, 2005 in Bregenz) doch nach Hohenems zieht der Bundesliga-Tross zum ersten mal. 

Alle 12 Teams sind hochkarätig und international besetzt. Nebst den österreichischen Spitzenspielern, inkl. der Nummer 1, GM Markus Ragger aus Maria-Saal erwarten wir Teilnehmer aus Ungarn, Rumänien, Deutschland, Tschechien, Kroatien, Slowenien, Ukraine, Frankreich, Serbien, Bosnien-Herzegovina, Armenien und Polen. 

Die Runden beginnen:

Freitag, 2. November    16.00 Uhr            mit Absam – Hohenems

Samstag, 3. November 14.00 Uhr             mit Hohenems – Feffernitz

Sonntag, 4. November 10.00 Uhr             mit Ansfelden – Hohenems

Alle Partien sind live im Internet, ebenso gibt es einen Video-Live-Stream aus Hohenems mit Berichten und Analysen. Vor Ort im Saal gibt es auf Grund der Saalgröße leider nur eingeschränkten Zutritt. Das Geschehen kann aber auch gut von der Galerie aus mitverfolgt werden. Um gleichzeitig ja auch alle Einzelheiten sehen zu können sind auf der Galerie einige Bildschirme aufgestellt auf denen die Partiestellungen zu sehen sind. Wir freuen uns über zahlreichen Besuch und freuen uns über jede Unterstützung unseres Teams.

Hier geht's zum LIVE-Stream

 

 

 

Wer sind die 12 Teams, wer sind die Favoriten? Im Folgenden eine Kurzvorstellung:

SK Sparkasse Fürstenfeld: Bundesliga-Urgestein, mit kurzer Unterbrechung seit 20 Jahren in der Bundesliga. 2011/12 gab es einen gesicherter Mittelfeldplatz. Roiz, Kurnosov, Mikhalevski, die allerdings in der letzten Saison keine Partie gespielt haben wurden ausgemustert. Man setzt auf den Spitzenbrettern weiterhin auf das bewährte Ungarntrio Richard Rapport, Imre Hera und Joszef Pintner. Neu im Team: GM Andras Gyla Szabo Gergely (ROU) sowie GM Ivan Farago von Absteiger Pöchlarn sowie Christopher Schwarhofer, der mit seinen 23 Jahren zu den vielen jungen und ambitionierten Spielern gehört, die in Österreich seit einigen Jahren spürbaren Druck nach vorne machen.

Teamchef: Siegfried Posch

 

SK Zwettl:  Der Aufsteiger aus dem Jahre 2011 hat sich in seinem ersten BL-Jahr nur mit Mühe und in letzter Minute gerettet. Heuer soll von Anfang an für klare Verhältnisse gesorgt werden. Die Waldviertler haben sich mit den GM’s Zbynek Hracek und Jan Krejci sowie IM Jan Bernasek  an den Spitzenbrettern kräftig verstärkt, wenngleich mit GM Tomas Likavsky gleichzeitig auch ein GM abgegeben wurde. Weitere Neuzugänge: Lukas Kuchynka, Harald Groetz und Adolf Denk.  Gerhard Schroll dürfte diesmal an den hinteren Brettern vorzufinden sein.

Teamchef: Paul Horak

 

SV St. Veit/Glan

GM Zoltan Ribli hat den Verein Richtung Wien verlassen und wurde durch GM Davorin Kuljasevic ersetzt. Wieder im Team ist Martin Neubauer sowie der Italiener Ivano Ceschia. St. Veit hat das Potential um die Plätze 3 bis 6 mitzuspielen.

Teamchef: Friedrich Knapp

 

SK Sparkasse Jenbach:  GM Jan Gustafsson und GM Zoltan Gyimesi haben den Verein verlassen bzw. im Falle des Ungarn ihre Karriere beendet. Mit den GM’s Christian Bauer und Markus Robert aus Frankreich bzw. Serbien stehen allerdings neue Kräfte bereit, die die Lücke auszufüllen im Stande sein sollten.  Der Meister der Jahre 2010 und 2011 und Vizemeister 2012 zählt wieder zu den heißesten Kandidaten auf den Titelgewinn.

Teamchef: Johannes Duftner

 

SK Absam

Der österreichische Rekordhalter in Sachen Bundesligaaufstieg ist ins Oberhaus zurückgekehrt.  Abgegeben wurde der deutsche GM Eckhard Schmittdiel, dafür neu im Team Alexander Schmidlechner. Der Vorarlberger FIDE-Meister hat vorerst genug vom Ländle-Schach und versucht neue Wege bei den Tiroler Nachbarn. Insgesamt vom Spielerpersonal her gesehen eine wenig ambitionierte Ansage. Mit den GM’s Thomas Luther, Arkadij Rotstein und Goran Dizdar an den Spitzenbrettern sollte Absam aber für etliche Gegner gefährlich werden können. Die Frage ist, ob‘s zum Klassenerhalt reicht, oder das Gastspiel wieder nur von kurzer Dauer sein wird.

Teamchef: Richard Anegg

 

SV Raika Feffernitz

Für Feffernitz gilt Ähnliches wie für Zwettl. Nur eine starke Schlussrunde sicherte dem Aufsteiger des Jahres 2011 den Ligaerhalt. Inzwischen scheint man die Bundesliga aber lieb gewonnen zu haben und möchte sich auf ein weiteres Lotteriespiel nicht einlassen. Mit Jure Skoberne und Jure Zorko kam weitere Verstärkung aus Slowenien. Mit Andreas Diermair und Peter Schreiner stehen auf den hinteren Brettern zwei starke österreichische IM’s zur Verfügung. Zumindest ein gesicherter Mittelfeldplatz dürfte diesmal kein Problem sein.

Teamchef: Helmut Löscher/Hannes Tscharnuter

 

SV Union Ansfelden: 

Der Meister der Jahre 2005 und 2007 ist nach drei Jahren Pause zurück in der Bundesliga. Die Oberösterreicher scheinen ihre Zauberformel gefunden zu haben. Es gibt mit Neuzugang Gerhard Mitter nur eine marginale Veränderung im Kader gegenüber letztem Jahr, die Listenplätze 1 – 11 sind gar völlig deckungsgleich im Vergleich zum Kader der letztjährigen Saison in der 2. Bundesliga Mitte. Angeführt vom tschechischen GM Vlastimil Babula stehen ansonsten nur österreichische Spieler im Kader. Ob damit in der 1. Bundesliga reüssiert werden kann, bleibt abzuwarten.

Teamchef: Harald Casagrande/Hermann Knoll

 

SK Hohenems: Nach vier eher schwierigen Jahren verhinderte in der letzten Saison lediglich die schwache Schlussrunde in Jenbach einen Spitzenplatz. Ob damit die Trendwende zu besseren Zeiten eingeläutet wurde, das ist die Frage. Mit Dennis Breder, den deutschen Internationalen Meister hat es beruflich in den äußersten Süden Deutschlands verschlagen, und Rookie Luca Kessler sind zwei neue Leute im Kader. Im Alter von 15 Jahren haben in der Bundesliga noch nicht viele Spieler ihr Debüt gegeben, schon gar nicht österreichische. Nach Georg Fröwis schickt sich damit ein weiteres Vorarlberger Ausnahmetalent an, seine ersten Sporen in der Bundesliga zu verdienen.

Teamchef: Reinhard Kuntner

 

SK MPÖ Maria-Saal: 

Die Kärntner werden vor allem versuchen, den letztjährigen sehr zähen Start nicht zu wiederholen. Maria Saal zeichnet sich wohl auch in Zukunft durch den konsequenten Einsatz junger österreichischer Nachwuchskräfte aus. Mit Lukas Handler ist ein weiterer U18-Spieler zum Team gestoßen und mit dem Bosnier Borki Predojevic konnte zudem ein 2600-er Mann für Brett 2 verpflichtet werden. Maria Saal angeführt von GM Markus Ragger ist zumindest gut für einen vorderen Mittelfeldplatz.

Teamchef: Herbert Halvax

 

SV Wulkaprodersdorf

Mit dem armenischen GM Hrant Melkumyan ist ein weiterer Spieler der Schachfreunde Berlin zu den Burgenländern gestoßen. Nicht mehr im Kader ist Roland Schweda, der aber bereits letzes Jahr nicht mehr zum Einsatz kam. Zu den beiden österreichischen Nationalspielerinnen, Anna-Christina Kopinits, und Veronika Exler ist eine dritte, Katharina Newrkla dazu gestoßen. Die Frage ist, wie oft den Amazonen Gelegenheit geboten werden wird, ihr Können zu zeigen. Wulkaprodersdorf hat in den letzen beiden Jahren Spitzenplätze belegt. Mit der deutlichen Verstärkung auf Brett 1 gilt sollte das wieder gelingen.

Teamchef: Johann Glavanich

 

SK Husek Wien

Nur zwei Saisonen verweilte der Meister des Jahres 2009 in der Ostliga, deutlich verstärkt allerdings ohne ihre Weltklasseleute aus dem Meisterjahr melden sich die Wiener zurück.  Neu im Kader sind GM Zoltan Ribli, Joszef und Csaba Horvath. Mit GM Viktor Erdos ist ein konkurrenzfähiges erstes Brett vorhanden. Es sieht so aus, als seien die Wiener gekommen, um länger zu bleiben.

Teamchefin: Elisabeth Dold/Stefan Zojer

 

SK Advisory Invest Baden: Einen recht großen Aderlass gibt es bei Meister Baden. Verschwunden aus der Kaderliste sind GM Alexander Beliavsky, IM Stefan Löffler, Markus Bawart, IM Reinhard Lendwai und Veronika Schneider. Beliavasky hatte zuletzt allerdings nur eine, Löffler und Bawart gar keine Partie mehr gespielt. Die Zugänge der IM’s Ilja Zaragatski, Alexander Fauland sowie der FM‘s Ufuk Tuncer und Stefan Brandner sollten Lendwai und Schneider mehr als nur ersetzen.  Baden ist wohl noch kompakter geworden und für das Unternehmen Titelverteidigung bestens gerüstet.

Teamchef: Martin Herndlbauer

 

Die Runde in Hohenems beinhalten einige reizvolle Begegnungen. Gleich in Runde 1 bekommt es Jenbach abermals mit Maria Saal zu tun. Zur Erinnerung: Die Kärntner waren es in der letzten Runde der vergangenen Saison, die mit dem 4:2 Sieg Baden den Weg zur Entthronung des zweifachen Meisters ebneten. Die Tiroler haben also noch eine Rechnung offen.  Interessant dürfte weiters das Ost-Duell zwischen Zwettl und Husek Wien werden. Auch ein Westderby steht an: Absam gegen Gastgeber Hohenems.

Voll gefordert wird Jenbach wohl auch gleich in Runde zwei werden, heißt der Gegner doch Wulkaprodersdorf. Das Niederösterreich-Derby Zwettl gegen Baden verspricht am Sonntag zum Schlager zu werden. Ebenso steigt mit Feffernitz gegen Maria Saal das erste Kärntner Derby.

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