altaltDas Bundesligakarussell dreht sich nach halbjähriger Pause endlich (oder schon?) wieder. Drei für unser Team in der 2. Bundesliga-West recht aufschlussreiche Runden sind gespielt. Die Meisterschaft beginnt mit einem klassischen Fehlstart. Bregenz setzt gegen uns wie erwartet die beiden Neuzugänge Serafimov und Graf ein, was ein Match auf Augenhöhe erwarten lässt. Mit vier internationalen Meistern sowie Marco Baldauf und Luca Kessler spielen auf Hohenemser Seite fünf Spieler die auch regelmäßig eine Liga höher zum Einsatz kommen. Nach ca. 3 Stunden Spielzeit sieht das ganze noch recht vielversprechend aus. Die einzige schlechter stehende Stellung von Marco Baldauf gegen Henryk Dobosz endet nach einer Zugwiederholung remis. Die anderen 5 Partien stehen zumindest gleich bis leicht besser, Georg Fröwis hat einen Mehrbauern und die klar bessere Stellung. Doch dann nimmt die Sache überraschend einen ganz anderen und nicht voraussehbaren Lauf. Milan Novkovic verliert in seiner Partie gegen Alfred Weindl den Faden und wird von Schwarz brutal ausgekontert. Auf Brett 6 gibt es das Duell der beiden derzeit besten Vorarlberger Jugendspieler, Fabian Matt (Bregenz) und Luca Kessler (Hohenems). Luca gelingt es ein besser stehendes Endspiel überzeugend zu gewinnen und den Wettkampf auf 1,5 : 1,5 zu stellen. Während Guntram Gärtner ein passives Turmendspiel gegen Rainer Bezler mühelos zum Remis führt geben die Stellungen von Georg Fröwis und Valery Atlas zunehmend Grund zur Sorge. Immer im Bemühen ein vorzeitiges Remis zu vermeiden weicht Georg klaren Remisfortsetzungen immer wieder aus und landet irgendwann prompt in einer schlechteren Stellung, die dann sogar verliert. Auf Brett 1 bei Atlas - Serafimov passiert ähnliches. Der längere Zeit vorhandene, spürbare weiße Vorteil schwindet zunehmend dahin und endet in einem für Schwarz vorteilhaften Turmendspiel welches der bulgarische Neuzugang der Bregenzer überzeugend in ein Endspiel Dame gegen Turm verwandelt. Die schlechte weiße Königsstellung und die sehr knappe Bedenkzeit entscheiden die Partie rasch. Bregenz gewinnt 4:2.

Tags darauf steigt dann auch Neuzugang Dennis Breder erstmals für Hohenems in den Ring. Dennis trägt seine Partie gegen Ranshofens GM Zoltan Medvegy in überzeugender Manier vor und lässt dem Favoriten nie die Chance auf aktives Gegenspiel. Echte Gewinnversuche gibt es allerdings auch von seiner Seite nicht, das Remis legt den Grundstein zum späteren knappen Hohenemser 3,5 : 2,5 Sieg. Georg Fröwis und Johann Webersberger, beide in der Wiener Betriebsliga für die TU Wien aktiv,  einigen sich sehr früh auf ein Remis. Alle anderen Bretter machen Druck und wollen die Auftaktniederlage vergessen machen. Am Ende wird es knapp, sehr knapp und es braucht sogar eine Portion Glück. Zunächst findet Dovzik doch noch einen Weg, die schlechter stehende Partie gegen Milan Novkovic durch Zugwiederholung auszugleichen. Dann schwindet der Vorteil von Dmitry Atlas gegen Norbert Frühauf dahin und kann nur durch ein Missgeschick des Ranshofners noch gerettet werden. Guntram Gärtner hätte zwar mit Risiko Gewinnversuche unternehmen können doch war das am Schluss beim Stand von 3:2 nicht mehr nötig. Matchwinner war Marco Baldauf, der gegen Josef Ager ein Springerendspiel mit Mehrbauer verwertete.

Eine weitere Steigerung gibt es dann am Sonntag gegen Götzis. Dieser Wettkampf verläuft nicht nur ganz nach dem Geschmack des Coaches sondern auch der zahlreich erschienenen Hohenemser Fans, die das Geschehen gespannt mit verfolgen. 1 (Luca Kessler), 2 (Georg Fröwis) und 3 (Dennis Breder) - Schach ist keine Hexerei. Nach diesem Motto gibt es drei Kurzsiege aus der Eröffnung heraus die den Wettkampf sehr schnell entscheiden. Milan Novkovic, Dmitry Atlas und Robert Sandholzer machten den Sack mit je einem Remis zu. Nach dem ersten Wochenende nimmt die Mannschaft einen Mittelfeldplatz ein. Die nächsten drei Runden werden vom 30. November bis 2. Dezember in Rum gespielt.

Im Bild die beiden Hohenemser Neuzugänge, links: Luca Kessler, ihm gelingt mit 2 überzeugenden Schwarzsiegen ein Traumstart in die neue Saison. Bild rechts: IM Dennis Breder macht 1,5 Punkte aus 2 Partien und überzeugt mit ruhiger Spielführung und großer Übersicht.

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