Am kommenden Wochenende zieht die Schachkarawane der 2. Bundesliga-West weiter in die Mozartstadt, die ja bekannlich heuer das 250. Wiegenfest ihres großen Sohnes feiert. Im Hotel Schaffenrath werden von Freitag, 20. Jänner bis Sonntag, 22. Jänner die Runden 6-8 gespielt.
Daß Wolfgang Amadeus Mozart leidenschaftlich gerne Billard spielte ist bekannt. Wie neuere Forschungen ergeben haben war Wolferl aber auch dem Schachspiel nicht abgeneigt. War der kleine Mann in Wolfgang von Kempelens Schachtürken etwa niemand geringerer als der kleine Mozart ? Margret Ford jedenfalls glaubt Indizien dafür gefunden zu haben. Mehr zu dieser sensationellen Theorie hat der SV Tschaturanga unter "Mozart spielt Kempelen" auf seiner Homepage http://www.tschaturanga.at/ veröffentlicht.
Wenn wir Hohenemser uns nach Salzburg aufmachen, um an historischer Stätte um Siegeslorbeeren auf den 64 Feldern zu streiten, dann geht die Erinnerung zurück ins frühe 17. Jahrhundert, lange vor Mozarts Wirken, als ein anderer Hohenemser, Markus Sittikus der IV nach Salzburg auszog, um der angeblich zu jener Zeit noch eher provinziell geprägten Stadt, seinen weltbürgerlich offenen Stempel aufzudrücken. Markus Sittikus (*1574 Hohenems +1619 Salzburg) war Fürsterzbischof von Salzburg von 1612 bis 1619. Tatsächlich hat Markus Sittikus in seiner kurzen Regentschaft für einen außergewöhnlichen Bauboom gesorgt, u.a. geht die Erbauung von Schloß Hellbrunn auf ihn zurück. Um jeglichem unbegründeten Hohenems-Chauvinismus vorzubeugen sei gesagt, daß Markus Sittikus nicht durch das damalige Hohenems sondern vielmehr durch den Einfluß seines Onkel Markus Sittikus III (*1533 +1595) der viele Jahre am päpstliche Hof zu Rom verbracht hat, geprägt wurde.
Doch zurück ins Jahr 2006 mit einer Vorschau auf die Salzburger Runden der 2. Bundesliga-West. Die Ausgangslage:
1. |
Zillertal |
20 | 13 |
2. |
SK Hohenems |
19,5 |
11 |
3. |
Rochade Innsbruck |
19,5 |
10 |
4. |
Absam/ISK |
17 |
11 |
5. |
SK Wörgl |
17 |
8 |
6. |
Mozart Salzburg |
14,5 |
5 |
7. |
ASK Salzburg |
14 |
7 |
8. |
SK Lustenau |
14 |
6 |
9. |
Ranshofen |
14 |
6 |
10. |
Wüstenrot Salzburg |
14 |
4 |
11. |
SK Bregenz |
10 |
3 |
12. |
SV Lochau |
6,5 |
0 |
An der Tabellenspitze tobt auf den ersten Blick ein interessanter Dreikampf, doch der Eindruck trügt. Zwar kommt es am Freitag zur direkten Auseinandersetzung zwischen Zillertal und Hohenems, aber für den Rest des Wochenendes haben die Zillertaler mit Bregenz und Lochau eher leichtere Gegner, weshalb sie die Tabellenführung wahrscheinlich ausbauen und damit klar zum Titelaspirant Nummer 1 avanchieren werden. Rochade Innsbruck hat ein schwereres Programm u.a. spielt der Aufsteiger auch gegen Absam/ISK. Die Spielgemeinschaft hatte bisher einen verhaltenen Start, abgeschrieben werden darf sie jedoch noch nicht.
Wörgl hat durchwegs Gegner aus den hinteren Regionen, weshalb ein weiteres Vorrücken in der Tabelle nicht überraschen würde. Mozart Salzburg wird schon wegen seines prominenten Namensgebers nahezu verpflichtet sein, zum 250. Geburtstag mit einer Sonderleistung aufzuwarten.
ASK Salzburg war bisher zweifellos die positive Überraschung der Liga. In heimischer Umgebung warten aber schwere Brocken, eine weitere Bewährungsprobe wartet.
Für die Tabellennachbarn Lustenau, Ranshofen und Wüstenrot Salzburg lief es bisher eher unterdurchschnittlich. Alle diese Mannschaften brauchen dringend Punkte, zumal wegen der Situation in der 1, Bundesliga mit hoher Wahrscheinlichkeit heuer mit vier Absteigern aus der Westliga zu rechnen ist.
Für Bregenz und Lochau dürfte es wohl keine Hoffnung mehr geben, zu groß ist bereits der Abstand zu den vor ihnen liegenden Teams geworden.
Hohenems spielt am Samstag gegen Ranshofen und am Sonntag gegen Wüstenrot Salzburg. Das Ziel für das Salzburger Wochenende ist, sich unter den ersten drei zu behaupten.