Elfmeter verschossen ! Diesmal war es Guntram Gärtner, der die Chance hatte, den Sack für Hohenems zuzumachen. Im Klubheim knallten nach dem 50. Zug von weiss (d5 - siehe Diagramm) bereits die Sektkorken, zu früh, wie sich bald herausstellte. Praktisch alles schien zu gewinnen, doch die Stellung hatte doch ihre Tücken, der weisse Freibauer wurde zu gefährlich. Nach 50. Ke7 statt Te8+ mit sofortiger Eroberung des f-Bauern wäre es allerdings um den Klagenfurter Titz geschehen gewesen.
Der Wettkampf begann wieder mit zwei schnellen Remisen. Zuerst erhielt Valery Atlas von seinem großmeisterlichen Gegenüber schon nach 12 Zügen ein Angebot. Die Stellung (siehe nebenstehendes Diagramm) verspricht weiss kaum erfolgreich um Vorteil kämpfen zu können, ausserdem waren vielleicht auch noch die Erinnerungen an die letztjährige Niederlage gegen den selben Gegner wach. Also, besser den Spatz in der Hand ....
Ähnliches galt für die Partie Lazarev - Baramidze (Stellung nach 17. La3). Das Klagenfurter Remisangebot wurde ebenso angenommen.
Jan Gustafsson spielte gegen den d5 Isolani von Csaba Horvath. Nach einigen Manövern, die weiss keinen Vorteil brachten, einigte man sich auch auf dem Spitzenbrett auf ein Remis.
Milan Novkovic spielte unter Bauernopfer und Verzicht auf die Rochade sehr agressiv auf Gewinn. Lange Zeit schien es auch, daß die weissen Drohungen zum Erfolg führen könnten. In der nebenstehenden Stellung hatte Milan gerade mit 23. Le6: einen Bauern geschlagen. Mehrmals in der Partie hatte der Klagenfurter Genser in schwieriger Stellung die besten Züge gefunden. Auch jetzt hilft nur ein einziger Zug 23. Sc5, der allerdings genügt zum völligen Ausgleich.
Am längsten kämpfte Alexander Naumann gegen Günter Moser. Wie schwierig es ist gegen Günter zu gewinnen, hat er uns in den letzten Jahren schon des öfteren demonstriert. Auch Alex mußte nach dem 84. Zug Sd2+ einsehen, daß der weisse Königspalast an diesem Tag nicht einzunehmen ist.
In der Tabelle ist Hohenems damit um einen Platz auf Rang 5 abgerutscht. Überholt wurden wir vor den nach wie vor überzeugend spielenden Wulkaprodersdorfern. Auch Wettkampf Nummer drei wurde in Jenbach vom burgenländischen Aufsteiger gewonnen, diesmal gegen Gastgeber Jenbach. Tabellenführer bleibt Styria Graz nach einem knappen 3,5:2,5 gegen Fürstenfeld. Wieder Anschluß an die Tabellenspitze gefunden hat Meister Ansfelden. heute wurde Schwarzach mit 4:2 bezwungen. Maria Saal, der Aufsteiger aus Kärnten sammelt weiter fleissig Punkte, diesmal reichte es zu einem 4,5: 1,5 gegen Tschaturanga Neubau. Damit hat sich die Mannschaft bereits deutlich von den Abstiegsrängen abgesetzt. Götzis eroberte erneut 2 Punkte, diesmal gegen Holz Dohr. Während sich die Steirer damit auf dem dritten Rang festgesetz haben, liegt der Vorarlberger Aufsteiger weiterhin am Tabellenende, allerdings beträgt der Rückstand zu Tschaturanga nur mehr 0,5 Punkte.
6 Runden und damit mehr als die Hälfte der Meisterschaft sind gespielt. Die beiden Hauptfavoriten Styria Graz und Ansfelden sind leicht in Führung. Holz Dohr, Wulkaprodersdorf und Hohenems liegen aber noch nicht allzuweit zurück, ein so spannendes Ringen um die vorderen Plätze hat es jedefalls schon lange nicht mehr gegeben. Maria Saal und Fürstenfeld bilden das schmale Mittelfeld. Tschaturanga und Götzis haben den Anschluß bereits verloren und selbst die künsten Optimisten geben den beiden Teams wohl keine Chance mehr. Der Kampf um die Vermeidung von Rang 10, der ebenfalls den Abstieg bedeutet ist aber dramatisch. Klagenfurt, Jenbach und vor allem Schwarzach sind derzeit am meisten gefährdet. Schwarzach hatte bereits einen der beiden vermutlichen Fixabsteiger und weist immerhin einen Punkt Rückstand auf Jenbach auf. Jenbach und Klagenfurt spielen noch gegen Götzis und Tschaturanga und dürfen dabei auf kräftigeren Punktezuwachs hoffen.