Schachevent der Extraklasse in Eppingen, einer 20.000 Einwohnerstadt im Nordwesten Baden-Württembergs. Wie so viele Veranstalter vorher, stellten auch die Eppinger eine beeindruckende Bundesliga-Schlussrunde auf die Beine, alleine der sportliche Erfolg blieb aus. In die Medaillenränge kamen am Ende Meister Baden-Baden, Mülheim und das drittplatzierte Hockenheim, mit Ex-Weltmeister Karpov und David Baramidze, der an diesem Wochenende mit 2,5 aus 3 (u.a eine Remis gegen Weltklassemann Etienne Bacrot) hervorragend in Form war.
Leider nicht seine gewohnte Stärke konnte Arik Braun (Eppingen) zeigen (0,5 aus 3 u.a. eine Niederlage gegen den Neo-Deutschen Liviu-Dieter Nisipeanu) Stars und tolle Partien waren in der Eppinger Hardwaldhalle reichlich zu sehen. Star war zweifellos der gerade aus Khanty Mansisk vom Kandidatenfinale angereiste Levon Aronian, Nummer zwei der Welt. Er musste lediglich gegen den immer stärker werdenden ungarischen Jungstar Richard Rapport ein Remis abgeben. Von besonderem Interesse für die Beobachter aus dem Ländle waren natürlich noch Alexander Naumann (Solingen, 2,5 aus 3), Ex-Hohenems Spieler Jan Gustafsson (2 aus 3), sowie Markus Ragger, einziger Legionär aus Österreich in der Deutschen Bundesliga (2 aus 3). Weitere ca. 20 Spieler aus den Top 100 der Welt waren in Eppingen zu bewundern wie Michael Adams oder Anish Giri. Viele Details sorgten bei den Besuchern aus Hohenems für bleibende Erinnerungen aus einer schachverrückten Stadt (verrückt im besten Sinne des Wortes). Besonders am Samstag waren in der großen, beste Spielbedingungen bietenden Halle mehrere hundert Zuseher anwesend und das bei einer für österreichische Verhältnisse ungewöhnlichen Eintrittsgebühr von €5,-- pro Tag. Vor Beginn der Runde gaben die Stars den vielen jungen Besuchern bereitwillig Autogramme. Am Freitag sprang GM-Legende Robert Hübner zu einem (Sehend-)Simulatan für den krankheitshalber ausgefallenen Blindsimultan-Schnellschach-Weltrekordversuch von FM Marc Lang ein. Klaus Bischoff unterhielt die Besucher vor Ort und zu Hause an den PC-Bildschirmen mit seinen pointierten Kommentaren. Der Schachversand Niggemann war mit einem umfassenden Angebot an Schachliteratur vor Ort, gesichtet wurde auch Milan Novkovic' Perlen aus meiner Schachtagebuch.