Erfolg, ganz gleich wo, setzt Begeisterung für die Sache voraus. Bei Helmut Cyris, seit 7 Jahren sehr aktiv in der Jugendarbeit in Hohenems tätig, kann man diese Begeisterung mehr denn je spüren. Wieder ist ein Jahr Training an der Volksschule Hohenems-Markt vorbei. Zum Abschluss gab es mit den Kindern das traditionelle Eisessen in Nussis Eisdiele.
Helmut betreut neben der VS-Gruppe auch den Schülerkader im Klub und im Einzel- bzw. Zweiergruppentraining Alexa Nussbaumer bzw. Patrick Nussbaumer und Julian Kranzl.
Besonders bei den Einsteigern aber auch später spielt der Spaß eine wichtige Rolle. Das Bild rechts erklärt wohl alles. Nur Spaß alleine, aber keine Ernsthaftigkeit in der schachlichen Arbeit, dafür wäre Helmut allerdings nicht zu haben. Er versteht es blendend, beide Elemente mit einander zu verbinden. Die schon fortgeschrittenen Kinder und Jugendlichen des Vereins erhalten ihre Trainingseinheiten (Einzel- und Gruppentraining) von Helene Mira (Schachwerkstatt Bregenz), Milan Novkovic, Dmitry und Valery Atlas.
Die frisch gebackene Vizestaatsmeisterin U8, Alexa Nussbaumer gab dann zum Abschluss eine Simultanvorstellung in der VS-Hohenems Markt. Sie spielte gleichzeitig gegen 6 Gegner.
Im Klub machte ihr dann Bruder Patrick das ganze nach. Er spielte gegen fünf ca. gleichaltrige Kolllegen.
Nicht nur in Hohenems wird sehr gute Nachwuchsarbeit gemacht, nein in ganz Österreich ist eine Aufbruchstimmung spürbar, seit über die BSO für Trainer und Infrastrukturmassnahmen deutlich mehr Geld an den ÖSB und damit in die Jugendarbeit fließt. Vorarlberg spielt dabei eine recht bedeutende Rolle und dies obwohl das westlichste Bundesland die wenigsten Schachklubs und Mitglieder im Bundesländervergleich hat. Nach dem Rückzug von Bludenz und zuletzt Plehan-Dervernta gibt es noch 16 aktive Klubs. Im Burgenland sind es im Vergleich doppelt so viele. Insgesamt gibt es in Österreich inkl. der Wiener Betriebsklubs etwas mehr als 400 Klubs. Das Geld alleine ist es aber nicht. Besonders in Vorarlberg sind es viele engagierte, in den Klubs ehrenamtlich tätige Menschen (Funktionäre und Eltern) und einige sehr gute Trainer/innen, die für die Erfolge verantwortlich zeichnen. In meiner Rangliste der in der Jugendarbeit erfolgreichsten österreichischen Klubs scheinen unter den TOP 30 immerhin 6 (!) Vorarlberger Vereine auf. Mehr als 1/3 der Vorarlberger Vereine macht intensive Jugendarbeit! Diese Quote ist weit höher als in anderen Bundesländern. Nach wie vor der bestplatzierte Vorarlberger Verein in der Jugendarbeit (österreichweit auf Platz 3) ist der SK Dornbirn. Vorarlberg hat mit uns Hohenemsern (Rang 7) aber einen zweiten Klub unter den absolut besten, den TOP 10.
Die Liste wurde auf Grund der Platzierungen in den TOP 25 der gerade veröffentlichten Juli-ELO Listen (U08 bis U18 m/w) erstellt. Es zählen die Anzahl der Platzierungen sowie erreichte Top-Platzierungen nach einer bestimmten Gewichtung. Selbstverständlich findet auf lokaler Ebene in vielen anderen Klubs die nicht in dieser Liste aufscheinen ebenfalls wertvolle Nachwuchsarbeit statt. Auch die exakte Reihenfolge kann natürlich hinterfragt werden, doch die aktivsten und erfolgreichsten Klubs sind hier vorne und wären es vermutlich auch mit einer etwas geänderten Form der Gewichtung bzw. Ermittlung. Es fällt auf, dass das mit Abstand erfolgreichste Bundesland, die Steiermark, gar nicht unter den Top 5 aufscheint. Die meisten Vereine die in dieser 104 Vereine umfassenden Liste aufscheinen, kommen aber aus der Steiermark. Das steirische Geheimnis ist die Vielzahl an Vereinen, die mitmachen und natürlich die größere Anzahl an qualifizierten Trainer/innen. Auch das Vorurteil, dass Bundesligavereine nichts oder wenig für den Nachwuchs tun, stimmt nicht. Unter den TOP 30 der Nachwuchsarbeit befinden sich immerhin 4 Klubs der 1. Bundesliga (Hohenems, Maria-Saal, Inter Salzburg und Feffernitz) und drei Klubs der zweiten Bundesligen. Die meisten Klubs haben aber zumindest ein Landesligateam und können dem Nachwuchs daher Perspektiven innerhalb des eigenen Vereins bieten.
Und noch was: meine eigene österreichische Hitliste der Jugendarbeit soll natürlich keinesfalls Harald Schneider-Zinners Liste der jugendfreundlichsten Vereine Konkurrenz schaffen. In seiner Liste werden wesentlich mehr Kriterien berücksichtigt. Diese hier ist sehr "erfolgslastig", beruht rein auf der Anzahl Spieler/innen und deren Position in den ELO-Listen, wobei inaktive (ohne eine gespielte Partie) nicht berücksichtigt wurden.
reikun, 9. Juli 2011