ImageDie Partie zwischen Guntram Gärtner und Armin Kranz war heute ein einziger Horrortrip für Guntram, aber auch seine Fans, die das Drama live miterlebten. Guntram war in dieser Stellung am Zug und jeder erwartete das augenscheinliche 55. Lc6 womit er seinen Vorteil hätte behaupten können. Zum Entsetzen der Zuseher stellte er aber mit 55. c4 praktisch einzügig die Partie ein. Nach 55. Lc4: 56. Dc4: (es gibt nicht besseres) holt sich die schwarze Dame mit 56. Da5+ den weissen Turm ab. Anstatt den nun leichten Sieg sicherzustellen überschritt Schwarz jedoch im 77. Zug in haushoch gewonnener Stellung die Bedenkzeit.

 

ImageAuch in der Partie Michael Bezold gegen Alex Schmidlechner verhalf ein schwerer Fehler des Götzners den Hohenemsern zum Sieg. In nebenstehender Stellung gibt es nur einen Zug: der Bauer auf c5 muß mit dem Springer wiedergenommen werden. Irgendein Teufel flüsterte ihm jedoch 43. ... bc5: ein was nach 44. Sa6: Ta6: 45. Td2+ Kc6 46. Td7: Kd7: 47. Sc5:+ eine Figur und die Partie kostet.

ImageAlexander Naumann sorgte recht schnell mit energischem Gegenspiel für die Führung, nachdem Weiss sich in der Eröffnung die eine oder andere Unachtsamkeit zu schulden hat kommen lassen. Diese Stellung entstand nach dem 22. Zug von Schwarz. Alex ist soeben mit seinem Gaul auf d3 eingeritten und gewann in der Folge den Bauern b2. Zu allem Überdruß stellte der Götzner einige Züge später in schlechterer aber durchaus noch spielbarer Stellung eine Figur ein und gab sofort auf. 

ImageMilan Novkovic erwies sich gegen Christian Hengl heute als ein Meister des Endspiels. In dieser Stellung scheint rein optisch die Welt für Hengl in Ordnung zu sein. Trotz Minusbauer hält er den schwarzen Monarchen und das schwarze Pferd an der Grundlinie fest und steht aktiv. Milan opfert jedoch den Bauern mit 41. c4 zurück und nach dem Turmtausch erweist sich plötzlich der Springer dem Läufer haushoch überlegen. Die weit vorgerückten schwarzen Bauern werden eine leichte Beute des Schwarzen, das Bauernendspiel mit Mehrbauer ist klar für Schwarz gewonnen.

Image Der für Götzis spielende Leonid Voloshin remisierte auch seine 10. Partie in der laufenden Meisterschaft, diesmal gegen David Baramidze. Nach der gestrigen Pleite willigte David gerne auch schon im 15. Zug, Voloshin spielte gerade Tfc1, in die vorgeschlagene Punkteteilung ein.

 

 

ImageValery Atlas versuchte sich mit den weissen Steinen ein weiteres mal mit seiner Lieblingseröffnung, der italienischen Partie. Henryk Dobosz verteidigte sich umsichtig und hatte nach 18. Sd7 die Stellung vollkommen ausgeglichen. Valery nahm das Remisangebot des Götzners an und damit war nach relativ kurzer Zeit der 1:1 Zwischenstand gegeben. Schließlich sollte es an diesem Tag bei diesem einem Punkt für Götzis bleiben. Wir müssen aber fairerweise nochmals zugeben, daß heute eine Riesenportion Glück auf Hohenemser Seite dabei war.

Vor der letzten Runde hat sich das Feld erneut zusammengeschoben. Theoretisch haben noch 5 Mannschaften die Chance, den Meistertitel zu holen. Die ersten vier sind unter sich: Hohenems spielt gegen Ansfelden und Styria Graz gegen Holz Dohr Semriach. Auf Rang 5 lauert Wulkaprodersdorf, das mit einem sehr hohen Sieg gegen Götzis noch an allen anderen Mitkonkurrenten vorbeiziehen und lachender Fünfter werden könnte, so die Ergebnisse der anderen nicht zu hoch ausfallen. Ein solches Meisterschaftsfinale gab es noch nie wird es wohl auch kaum nocheinmal geben.

Die Partien der Runde, die Tabelle und alle Detailergebnisse gibt es wie immer auf der Seite des ÖSB.