Wie bereits berichtet ging die 1. Bundesliga Saison 2022-23 vom 13.04. bis zum 15.04. in Linz zu Ende und Hohenems musste nach 25 Jahren den Abstieg in die 2. Bundesliga antreten. Dabei gelanden zwei Kantersiege und eine knappe Niederlage - die sich letztlich als entscheidend herausstellen sollte.

Im Gegensatz zu den Runden davor war Hohenems dieses Mal stark aufgestellt - drei GMs (die Debütanten Martin Krämer und Sergei Ovsejevitsch plus die langjährige Stütze Eduardas Rozentalis) saßen auf den Brettern 1 bis 3 und zwei IMs auf 4 und 5 (Urgesteil Valery Atlas und Nicolas Brunner).  Komplettiert wurde das Team von Coach Marcel Bänziger durch FM Fabian Matt. Die Mannschaft wäre vielleicht noch stärker gewesen, wären nicht IM Fabian Bänziger und FM Noah Fecker durch den zeitgleich ausgetragenen Mitropacup verhindert gewesen.

Zum Auftakt am Donnerstag hieß der Gegner Ottakring. Die Wiener waren bärenstark in die Saison gestartet, lagen drei Runden vor Schluss auf Rang 3. Die erste Überraschung gab es schon bei der Aufstellung, neben Bundestrainer IM Georg Fröwis - der ebenfalls beim Mitrocup war - gaben die Wiener noch andere Spitzenspieler wie die GMs Tamas Banusz und Felix Blohberger vor. D.h anstatt eines Duelles in leichter Außenseiterposition war man plötzlich klarer Favorit. Und dieser Favoritenrolle wurde man gerecht: einzig GM Martin Krämer gab gegen GM Valentin Dragnev (der vor kurzem bei der Europameisterschaft mit Rang 10 brillierte) einen halben Punkt ab, der Rest der Mannschaft gewann durch die Bank - Endstand 5.5-0.5.

Am Freitag stand damit die Schicksalspartie gegen Schach ohne Grenzen an. Die Tiroler hatten für dieses Wochenende auch das Beste aufgeboten, was ihnen zur Verfügung stand - u.a. die Ex-Hohenemser GM Arik Braun, GM Marco Baldauf und IM Maximilian Berchenbreiter. Nominell war der Wettkampf in etwa ausgeglichen, vielleicht mit leichten Vorteilen für Schach ohne Grenzen. Leider hatte FM Fabian Matt am letzten Brett gegen FM Arthur Kruckenhauser schnell eine schlechtere Stellung - gleichzeitig taten wir uns schwierig auf restlichen Brettern Gewinnchancen herauszuarbeiten. Und so ging es dann auch zu Ende: Fabian verlor, der Rest remisierte und der Abstieg war eine Runde vor Schluss nach der 2.5-3.5 Niederlage besiegelt.

Damit hatte die Schlussrunde gegen tschaturanga Wien nur noch statistischen Wert. Gegen die schon längst als Mitabsteiger feststehenden Wiener gelang dann zum Abschluss nochmals ein klarer Sieg. GM Martin Krämer, GM Eduardas Rozentalis, IM Nicolas Brunner und FM Fabian Matt gewannen, GM Sergei Ovsejevitsch und IM Valery Atlas remisierten - 5-1. Durch den hohen Sieg schob man sich in der Endtabelle immerhin noch an Grieskirchen (die zeitgleich Jenbach 0-6 unterlagen) vorbei und beendete die Saison auf Rang 10.

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