Nicht nur im Spitzenbereich wie es seit mehr als 20 Jahren der Fall ist, auch bei den Schach-Amazonen möchte der SK Hohenems nun Akzente setzen. Begonnen hat alles vor einigen Jahren, als mit Alexa Nussbaumer und Aydan Bas zwei Mädchen beim Jugendschachtraining mitmachten und inzwischen bereits etliche Male bei Staats- oder sogar Europa- und Weltmeisterschaften am Start waren. Die Gruppe ist seither größer geworden, an der Schacholympiade 2014 waren mit Anja und Lena Rumpold, Carmen Platisa, Julia Gstader und Laura Marte (Bild rechts) fünf weitere Mädchen am Start.    

 

Im Herbst 2013 gingen entsprechende Projektanträge für ein auf drei Jahre angelegtes Programm zur gezielten Förderung von Mädchen an die Stadt Hohenems und den ASVÖ, die inzwischen beide positiv entschieden wurden. Projektziele sind insbesondere:

  • auf die besonderen Bedürfnisse von Mädchen eingehen. Die Mädchenbroschüre des DSB beschreibt das sehr gut
  • regelmäßiges Training mit qualifizierten Trainer/innen um die Spielstärke Schritt für Schritt zu heben.
  • gemeinsame Turnierbesuche und die eine oder andere sonstige Unternehmung abseits vom Schach (gut für den Gruppenzusammenhalt)
  • Mehr Mädchen sollen sich über die Landesmeisterschaften für Staatsmeisterschaften qualifizieren (bei U8, U10 und U12 sind die Chancen bei den Landesmeisterschaften Anfang Februar gut)
  • Zusammen mit unserer ebenfalls im Entstehen bzw. Wachsen befindlichen Frauengruppe sollen ab Herbst 2014 ein bis zwei Viererteams an der Vorarlberger Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen.
  • Die Mädchengruppe soll noch größer werden. Ziel sind 12 bis 15 Mädchen, die regelmäßig an den Trainings und insbesondere an den Schachrallye-Turnieren teilnehmen. Wer Interesse hat oder gar schon zu Hause mit Schwester, Bruder, Mama oder Papa Schach spielt kann sich über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch (0664 80507 2388) melden.
  • Ein Fernziel (5 bis 8 Jahre) ist der Aufbau eines Teams für die Frauen-Bundesliga, doch das ist derzeit nur eine Vision, viel Basisarbeit ist bis dahin nötig.

Bei der 26. Vbg. Schacholympiade in Hohenems waren von 106 Teilnehmer/innen insgesamt 20 Mädchen am Start. Der besondere Reiz für Mädchen am Schach ist ja, dass man sich auf Augenhöhe mit den Buben messen kann, körperliche Unterschiede wie Muskelkraft spielen keine Rolle. Dass man es als Mädchen durchaus in die Spitze schaffen kann, zeigen derzeit besonders zwei junge Tirolerinnen. Chiara Polterauer (bei U14) und Anna-Lena Schnegg (U16) sind mit den Ranglistenplätzen 7 bzw. 5 beide in den österreichischen TOP 10 ihrer jeweiligen Altersgruppe. Ganz großes Vorbild für alle Schach-Amazonen in Österreich ist natürlich IM Eva-Moser, die im Jahre 2006 als erste Frau den Staatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse gewonnen hat und erst kürzlich beim Senator-Max-Gutmann-Memorial in Augsburg alle männlichen Mitbewerber hinter sich ließ und mit der unglaublichen ELO-Performance von 2678 ihre erste männliche GM-Norm erzielte.

Einen Nachtrag zur Schacholympiade gibt es hier anzuhören. ORF-Radioreporterin Nicole Oberhauser führte einige Gespräche, u.a. mit Marion Koller, Reinhard Kuntner und einigen Teilnehmern. Die Sendung wurde am 3. Jänner in Radio Vorarlberg ausgestrahlt. 

Und eine Ankündigung ist auch zu machen. Ab Donnerstag, 30. Jänner (16.00 Uhr) gibt es wieder Bundesliga-Schach mit Live-Übertragungen aus Wolfsberg/Kärnten. Die weiteren Runden: Freitag, 14.00 Uhr, Samstag, 14.00 Uhr (mit Public Viewing und Kommentierung im Klublokal des SK Hohenems) bzw. Sonntag ab 10.00 Uhr. Hohenems fährt als Tabellenführer nach Kärnten und hat mit den drei Kärntner Vereinen St. Veit, Wolfsberg und Maria Saal sowie dem SK Baden ein schweres Programm vor sich.