Im Zeichen vieler Absagen und eines veritablen Terminkonflikts mit den Schlussrunden der Schweizer Nationalliga B standen die ersten drei Runden zur der 2. Bundesliga-West in Dornbirn. Betroffen waren allerdings nicht nur wir Hohenemser, Bregenz und Dornbirn konnte ebenfalls nicht aus dem vollen schöpfen. Sieger der lokalen Vorarlbergrunde war daher nicht ganz überraschend die Tiroler "Gast"-Mannschaft aus Rum, die, letzte Saison nur um Haaresbreite dem Abstieg entronnen, diesmal kräftig aufgerüstet haben. Einige neue junge deutsche Gesichter waren da zu sehen, IM Olaf Heinzel rückte gegenüber letzter Saison um einige Sessel weiter zurück.
Hohenems startete die neue Saison gegen Bregenz mit einem 3:3 Unentschieden. Bregenz hatte am Freitag noch drei IM's zur Verfügung, mit jedem Tag wurde es dann einer weniger, die Schweizer Liga forderte ihren Tribut. Es war am Ende eher ein glückliches Remis, denn Dennis Breder hatte einigen Druck auszuhalten und Robert Sandholzer stand nach einer Fritz-Analyse sogar einmal auf Verlust. Nachdem beide Partien gehalten werden konnte, durften wir das erste mal an diesem Wochenende aufatmen. Milan Novkovic und Guntram Gärtner steuerten weitere sicher erspielte halbe Punkte bei. Luca Kessler holte gegen Rainer Bezler in einer recht kurzen Partie den ganzen Punkt, unser zweiter Jugendspieler, Emilian Hofer kämpfte lange verbissen gegen Armin Kranz, am Ende aber doch vergeblich.
Die schwierigste Aufgabe wartete am Samstag gegen Rum. Während die Tiroler weitere Verstärkung bekamen und IM Heizel nochmal ein Brett weiter nach hinten rutschte, standen Milan und Luca für Hohenems nicht mehr zur Verfügung. Neu ins Team kamen dafür IM Valery Atlas und Robert Jedlicka. Nach zwei Stunden Spielzeit zeichnete sich auf drei Brettern schon ab, dass die Dämme wohl nicht halten würden. Die bombensichere Stellung von Dennis, die deutlich bessere von Valery und die unklare aber aussichtsreiche von Robert Sandholzer schufen dafür kein ausreichendes Gegengewicht. Die Einschätzung des Coaches bewahrheitete sich dann auch. Während die drei schlechten Stellungen alle verloren gingen konnte einzig Valery Atlas seine überlegene Stellung zum Sieg verdichten. Dennis und Robert remisierten. An der 2:4 Niederlage gab es nichts zu deuteln.
Für Sonntag durften wir dann wieder optimistisch sei, denn Dmitrys Schweizer Verein Luzern II hatte sich am Samstag den Klassenerhalt gesichert und somit wurde Dmitry frei für Hohenems, das war der Deal. Ersetzt werden musste Robert Sandholzer der seinerseits von St. Gallen für die alles entscheidende Sonntagsrunde gebraucht wurde. Zwischen den Nachbarvereinen Dornbirn und Hohenems entwickelte sich dann ein packendes Westliga-Duell in dem Guntram Gärtner auf 1:0 für Hohenems stellte. Das Endergebnis war aber lange Zeit noch nicht abschätzbar, besonders als die an und für sich aussichtsreiche Stellung von Valery durch etwas zu ungestümes Vorgehen am Königsflügel kippte. Nach den beiden Remis an Brett 5 und 6 (Robert Jedlicka gegen Peter Gsteu und Emilian Hofer gegen Enno Proyer) war ein Zwischenstand von 2:2 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt spitzte es sich in den Partien von Dennis gegen GM Milanovic und Dmitry gegen Kanonier zu. Dennis konnte einen kleinen Mittelspielvorteil ausbauen und den c-Bauern weit bis c7 vorstoßen. Nach der Zeitkontrolle war die Stellung gewonnen. Dmitry stand in einer komplexen Stellung mit ungleichem Material ebenfalls besser und willigte erst in eine Zugwiederholung ein, als es nicht mehr anderes ging und auch klar war, dass das Remis zum knappen Mannschaftssieg reichen würde.
Mit 3 Match- und 8,5 Brettpunkten darf die Mannschaft zum Auftakt zufrieden sein.
Bild: Das Hohenemser Westligateam mit IM Dennis Breder auf Brett 1 der gegen starke Gegner 2 Punkte aus 3 Partien holte. Sein Gegner links im Bild, Dornbirns Neuzugang GM Danilo Milanovic, der ebenfalls 2 aus 3 holte. Weiters auf dem Bild die Hohenemser Valery Atlas, Guntram Gärtner, Dmitry Atlas, Robert Jedlicka und Emilian Hofer.
Die Ergebnisse in Tirol und Salzburg zeigen, dass es heuer in der Westliga keinen ganz klaren Favoriten gibt, denn kein einziges Team ist mehr verlustpunktefrei. Weiter geht es mit den ersten zentral gespielten Runden 4 und 5 am 30. Nov. und 1. Dez. in Braunau.
Ergebnisse und Partien der 2. Bundesliga-West