Am 18. August beginnen in Prag die Jugendeuropameisterschaften 2016 in den Klassen U8 bis U18 Buben und Mädchen. Mit dabei ist U10 Staatsmeister Benjamin Kienböck. Verschiedene Firmen unterstützen Benjamins Teilnahme auch heuer wieder. Gemeldet sind in seiner Klasse derzeit 143 Spieler aus 44 Ländern. Mit Simon Graf (Dornbirn) und Isak Vojic (Rankweil) sind zwei weitere Vorarlberger in dieser Klasse am Start. Ergänzt wird das Vorarlberger Quartet mit Martha Pilsan (M U18).

European Youth Chess Championship Prague 2016

Gespielt werden in Prag 9 Runden. Ab 18. August folgen kurze Rundenberichte.

 

Tag 1: Anreise (Stefan berichtet aus Prag)

  Nachdem wir als Familie schon in Niederösterreich auf "Heimaturlaub" waren stiegen wir um 12:32 in Wiener Neustadt in den Railjet nach Prag. In Wien stiegen Simon Graf mit Papa, vom Ländle kommend, zu und gemeinsam reisten wir weiter. In Prag nahmen wir die Metro und nach einer halben Stunde Fußmarsch erreichten wir das Hotel. Das Zimmer ist toll. In der riesigen Hotelanlage müssen wir uns erst zurechtfinden.

Da die Auslosung für die erste Runde erst morgen Mittag zu erwarten ist, wird es morgen nur eine kurze Vorbereitung mit Bundesjugendtrainer Siegfried Baumegger geben.

Schöne Grüße aus Prag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag2, Runde 1: Guy Levin (Israel) 1/2 - 1/2 Benjamin Kienböck

 

  Starke Leistung gleich zu Beginn der EM.

Benjamin remisiert mit Schwarz gegen den jungen Israeli Guy Levin.

 

Österreich ist mit einem Quartett bei den Buben U10 am Start. Auch zwei andere, Vizestaatsmeister Daniel Elsässer (Sbg.) und der Rankweiler Isak Vojic remisieren. Lediglich Simon Graf muss sich geschlagen geben.

Gleich die erste Runde zeigt, wie stark diese Europameisterschaften besetzt sind. Eine Partie zu gewinnen wird nicht leicht sein. Bild: Benjamin mit Schwarz gegen den um 340 ELO Punkte höher eingeschätzten Israeli. Auf diesem Remis läßt sich aufbauen.

Die Partien können hier nachgespielt werden.

Die Seite des EM-Veranstalters

 

 

 

Tag3, Runde 3: Benjamin Kienböck (1434) AUT 0 - 1 Vladislav Dudarek (1821) RUS

Benjamins heutiger Gegner, Vladislav Dudarek aus Russland ist die Startnummer 14 des Turniers. Er hatte die erste Runde überraschend verloren. In der heutigen Partie wählte Dudarek die Sizilianische Verteidigung und bis Zug 19 war die Stellung durchaus für Benjamin gut spielbar mit gewissen Vorteilen. Einmal ließ er sogar einen gefährlichen Angriffszug aus. Dann schlich sich aber in dem taktischen Gefecht ein kleiner Fehler ein. Ab diesem Zeitpunkt drehte der junge Russe die Partie und dominierte sie mehr und mehr. Schon unter starkem Druck stehend passierte dann ein gröberes Versehen, welches dem Gegner den entscheidenden Mattangriff ermöglichte. Fazit: längere Zeit nicht schlecht gespielt, Chancen waren da, doch dann nach einem etwas schlechteren Zug gegen einen starken Gegner verloren.

Am Nebenbrett sieht man die Partie Isak Vojic (blaues T-Shirt) - Daniel Elsässer. Diese Österreich-interne Partie endete remis. Simon Graf musste seine zweite Niederlage einstecken und somit wartet das Österreicher-Quartet in der Gruppe U10 weiter auf die erste Gewinnpartie. Ob sie heute in Runde 3 gelingen wird? Martha Pilsan (MU18) erreichte in Runde 2 gegen die Deutsche Olga Weis (1895) ihr erstes Remis.

 

 

 

Tag 4, Runde 3: Antonio Massidda ITA (0 ELO) 0 : 1 Benjamin Kienböck AUT (1434)

  Heute gab es den ersten Sieg für Benjamin bei diesen Europameisterschaften. Benjamin überraschte seinen Gegner in einer Preussischen Partie mit der eher selten gespielten aber gefährlichen Ulvestad-Variante. Prompt erwischt Benjamin seinen italienischen Gegner auf dem falschen Fuß und erzielt schnell entscheidenen Vorteil, den er suksessive ausbaut und in ein deutlich gewonnenes Bauernendspiel überführt.

Bild: die beiden Kontrahenten beim Shake-hands kurz vor der Partie. Für Begleitpresonen (ausser den akkreditierten Teamtrainern) heißt es noch vor der erste Zug gemacht wird, den Saal verlassen. Die Kinder sollten schließlich in Ruhe und unbeeinflusst von hypernervösen Papas und Mamas ihre Partien spielen können. Diese dauern nicht selten auch schon bei den U10 Spielern 3 bis 4 Stunden und mehr. Auch Simon Graf hat heute seine erste Partie gewonnen. Isak Vojic und Daniel Elsässer haben ihre dritte Partie remisiert. Damit hat das Österreicher-Quartet in der Klasse U10 heute mit 3 aus 4 ohne Niederlage einen sehr starken Tag gehabt. Mit Jonas Weissenhofer (1402) aus Liechtenstein spielt übrigens noch ein weiterer Bub aus unserer Region bei diesen Europameisterschaften (U10) mit. Betreut wird Jonas von Olga Kuropova. Olgas Stammverein ist der Schachklub Gonzen. Sie spielt weiters für Hohenems in der Landesliga und für Dornbirn in der Frauen-Bundesliga. Für Jonas läuft es im Moment hervorragend. Er hat heute seine zweite Partie gewonnen.

 

 

 

Tag 5, Runde 4 Jonas Eilenberg GER (1634) 1/2 - 1/2 Benjamin Kienböck AUT (1434)

  In der Partie der 4. Runde gegen den Deutschen Jonas Eilenberg musste Benjamin in der Eröffnung zunächst eine kritische Situation überstehen. Mit dem Zug 13. Tf8 vermeidet Benjamin zwar scheinbar Qualitätsverlust, entwickelt seinen Turm aber zurück. Darauf gerät er in eine schwierige Lage, aus der sein Gegner hätte entscheidenden Vorteil erzielen können. Besser ware 13. ... Sh5 gewesen. Falls weiß die Gabel auf c7 gibt kostet ihn das zwei Figuren für den Turm, da nach 14 ... Sxf4 15. Sxe8 Sg6 der Springer gefangen ist und maximal noch einen Bauern verspeisen kann. Richtig unangenehm wäre es für Benjamin geworden, wenn sein Gegner im 19. Zug nicht gleich den Läufer auf c6 geschlagen hätte sondern mit 19. Txc4 zuerst den Bauern. Er bekommt den Läufer dann immer noch wegen der Fesselung. Nachdem der Deutsche diese Chance verpasst hat ist die Stellung trotz Minusqualität einigermaßen ausgeglichen. Die starken schwarzen Bauern am Damenflügel sind aureichende Kompensation. In der Aufzeichnug der Partie hat sich übrigens ein Fehler eingeschlichen, statt 21. ... a6 geschah in Wirklichkeit der Zug g6. Wer die Partie nachspielt erkennt sofort, dass ansonsten standing das Matt auf h7 möglich gewesen wäre. Während sein deutscher Gegner in ausgeglichener Stellung weitere Angriffsversuche macht, gerät er damit sogar in leichten Stellungsnachteil. Im 29. Zug hätte das Benjamnin mit Sc3 (statt c3) entscheidend nutzen können. Er hätte in wenigen Zügen eine Figur gewinnen können. Wer sieht es? Hier ist die Lösung: z.B: Weiß zieht mit 30. Td2 den angegriffenen Turm weg (alles andere ist noch schlechter). Dann folgt allerdings der sehr starke Zug 30. ... De7 mit der Doppeldrohung Dxh4 und Matt auf e1. Das kann nur mehr mit 31. g3 abgewehrt werden, doch dann verliert weiß nach 31. ... De1+ den Läufer auf b1. Anstatt dessen endet die Partie in wenigen Zügen in einer Zugwiederholung mit remis. Klar ist das Remis gegen einen 200 ELO Punkten stärkeren Gegner ein Erfolg, auch mit Minusqualität zu spielen ist nicht so leicht. Sein Gegner Jonas Eilenberg hat heuer übrigens bei den deutschen U10 Meisterschaften nur einen halben Punkt weniger erzielt als Leopold Wagner. Leopold wurde bei den deutschen Meisterschaften fünfter, fehlt aber hier in Prag.

Ansonsten war es kein guter Tag für das österreichische U10 Quartett. Isak, Daniel und Simon verloren. Auch Jonas Weissenhofer verlor seine Partie, womit Benjamin und Jonas heute in der 5. Runde direkt nebeneinander sitzen werden. Benjamin spielt gegen den Tschechen Werner Hong Quan Dan. Bild: Benjamin beim Kegeln. Ausgleichssport und Spaß ist wichtig bei einem so langen Turnier, bei dem ansonsten Training und die täglichen Partien den Tagesablauf bestimmen.

 

 

 

 

Tag 6, Runde 5: Benjamin Kienböck AUT (1434) 1 - 0 Werner Hong Quan Dan CZE (1586)

  Benjamin gelingt mit dem zweiten Sieg bei dieser Jugend-EM die 50% Marke zu durchbrechen, das ist eine ganz starke Leistung. Er hat damit in fünf Runden erst eine Partie verloren. Diesmal sind die Spieler recht lange einer Variante des Zweispringerspiels im Nachzug gefolgt. Im 10. Zug stellt Schwarz einzügig den wichtigen Zentralbauern auf d5 ein und Benjamin steht an sich auf Gewinn. Ein Mehrbauer und die überlegene Stellung will aber erst in einen tatsächlichen Gewinn überführt werden. Auf dem Weg dahin tauchen oft recht große technische Schwierigkeiten auf, daher kommt auch der Spruch \"es ist nichts schwerer als eine gewonnene Partie zu gewinnen\". Nun, bei Benjamins Partie gehts zunächst bis zum 15. Zug normal weiter, er behält seinen großen Vorteil. Doch dann wirds plötzlich nochmals unübersichtlich und gar nicht leicht, die richtige Fortsetzung zu finden. Der 16. Zug c3 gibt seinem Gegner die Chance in die Partie zurückzukehren und selbst gefährliche Drohungen aufzustellen. Schon mit Benjamins 17. Zug Lc1 eröffnet sich seinem Gegner mit einem Springeropfer eine Möglichkeit, die Partie sofort zu entscheiden. Die Folgen von 17. ... Sh3+ sind aber auch nicht so leicht abzuschätzen und so lässt sein tschechischer Gegner diese Chance aus. Bald darauf stellt Hong Quan Dan in den folgenden Verwicklungen eine Figur ein und diesen nochmaligen großen Vorteil lässt sich Benjamin dann nicht mehr entgehen. Die Partie kann hier gefunden und nachgespielt werden. Die vier Vorarlberger die in Prag bei den Europameisterschaften mitspielen haben heute keine Partie verloren. Nebst Benjamins zugegeben etwas glücklichen Sieg gab es noch drei Remis durch Isak Vojic, Simon Graf und Martha Pilsan. Benjamin nimmt mit 3 Punkten aus 5 Partien nach 5 Runden den guten 57. Zwischenrang ein. Er ist ja mit Startnummer 91 gestartet, hat also mehr als 30 Plätze gut gemacht. Allerdings ist das nur ein Zwischenstand und in so einem großen Turnier kann es schnell weiter nach oben oder auch wieder nach unten gehen. In der heutigen 6. Runde hat Benjamin den kleinen Vorteil, wieder mit weiss spielen zu dürfen. Sein Gegner ist der starke Weißrusse Denis Lazavik (1704). Sein Landsmann Artsiom Siniauski führt einstweilen gemeinsam mit dem Russen Alexey Vasilyev das Feld der Gruppe U10 an, beide haben als einzige noch das Punktemaximum (5/5). Heute spielen die beiden Führenden gegeneinander.

 

 

Tag 7, Runde 6: Benjamin Kienböck AUT (1434) 0 - 1 Denis Lazavik BLR (1704)

 

  Nach einem Ruhetag ging es heute in Prag mit der 6. Runde weiter. Benjamin eröffnete wie üblich mit 1. e4, sein weißrussischer Gegner antwortete mit der nach dem Österreichischen Großmeister Karl Robatsch benannten Verteidigung, die Benjamin noch nicht so gut kennt wie andere Eröffnungsvarianten. Sein Gegner kannte sich vermutlich sehr gut aus und übernahm sehr rasch das Kommando. Die misslungene Eröffnung kostet dann schon im 18. Zug die Qualität. Sein Gegner läßt nicht mehr locker und spielt den Sieg sicher nach Hause. Diese Niederlage ist sicher Anlass, sich mit dieser eher selten gespielten Verteidigungsvariante eingehender zu beschäftigen.

Dafür haben heute die beiden anderen Vorarlberger in der Gruppe U10 gepunktet. Simon Graf gewinnt sein Partie und Isak Vojic erzielt sein bereits fünftes Remis.

 

 

 

 

 

Tag 8, Runde 7 Mikhail Yudin RUS (1530) 1 - 0 Benjamin Kienböck AUT (1434)

 

  Russia - Austria hieß es diesmal. Das ist immer eine besondere Herausforderung und meist ist auch klar, wo die Favoritenrolle liegt. Obwohl Russland seit 10 Jahren keine Schacholympiade mehr gewinnen konnte, ist Russland immer noch die Topnation im Schach. Russland hat derzeit unter den Top 25 der Welt zum Beispiel sechs Spieler. Da kommt kein anderes Land mit. Die USA und China sind die nächstplatzierten und haben zum Beispiel je drei Spieler. Obwohl Benjamin aus früheren Turnieren schon Russlanderfahrung hat, durchaus auch positive, diesmal hat es nicht gereicht.

In einer Schottischen Partie verläuft das Spiel bis zum 18. Zug recht ausgeglichen. Dann fasst Benjamin jedoch einen falschen Plan der dazu führt, dass sein Springer ab diesem Zeitpunkt auf h7 \"versauert\". Figuren müssen aktiv stehen, sonst sind sie nur die Hälfte wert. Zur falschen Planwahl kam dann noch das Einstellen eines Bauern dazu und ab diesem Zeitpunkt ließ der Gegner nie mehr locker. Die Partie dauerte zwar noch immer 25 Züge, Benjamin wehrte sich nach Kräften. Es nutzte am Ende aber nichts. Mihhail, sein russischer Gegner hat irgendwie typisch \"russisch\" gespielt. Er hat nichts spektakuläres gezeigt, aber immer das Spiel gut unter Kontrolle gehabt und dann die Fehler des Gegners konsequent genutzt. Es war eine weitere Partie, aus der Benjamin sicher sehr viel lernen kann.

 

 

 

Tag 9, Runde 8: Benjamin Kienböck AUT (1434) 1 - 0 Peko Djurovic MNE (1577)

Benjamin ist auf die Siegesstraße zurückgekehrt. Die heutige Partie war die stärkste bisher. Es ist unglaublich was Benjamin, aber auch sein Gegenspieler aus Montenegro heute gezeigt haben. Die beiden sind bis zum 17. (!) Zug einer Großmeisterpartie gefolgt. Die beiden serbischen Großmeister Perunovic und Vuckovic haben die Stellung nach dem 17. Zug von Schwarz im Jahre 2007 schon einmal am Brett gehabt. Auch einige andere Spieler sind dieser Linie des Sweschnikov Sizilianers schon gefolgt. Als die Theorie zu Ende ist verliert sein Gegner einen wichtigen Bauern und von da an macht Benjamin richtig Druck und setzt sich letztlich im 81. Zug durch. Damit steht sein Score wieder auf genau 50 %. Die achte Runde war aber überhaupt für die Vorarlberger Teilnehmer ein Tag zum Jubeln. Alle 4 Teilnehmer haben heute gewonnen! Vorarlberg - Resteuropa 4 - 0 hieß es heute in Prag. Die 3 U10 Musketiere Benjamin Kienböck, Simon Graf und Isak Vojic aber auch U18 Spielerin Martha Pilsan gewannen heute ihre Partien. Dieser 26. August 2016 ist damit ein denkwürdiges Datum für das Vorarlberger Schach geworden. Morgen wird die 9. und letzte Runde gespielt und alle drei haben damit Chancen am Ende 50 % zu erreichen oder sogar mit +1 auszusteigen. Martha hat nach einer Durststrecke erstmals in Prag den vollen Punkt geholt.

Bild: Benjamin im Vordergrund, dahinter Simon Graf (SK Dornbirn) und Isak Vojic (SK Rankweil). Die drei waren heute Brettnachbarn und offensichtlich wirkte das Gewinnen ansteckend.

 

 

 

 

Tag 10, Runde 9 Matous Hlavina CZE (1586) 1 - 0 Benjamin Kienböck AUT (1434)

 

  Leider hat es heute in der letzten Runde keinen Punktezuwachs mehr gegeben womit Benjamin die 50 % verfehlt hat. Auch Isak und Simon haben ihre Partien verloren reisen wie Benjamin mit 4 Punkten aus 9 Partien aus Prag ab. Die Ehre der Vorarlberger gerettet hat heute Martha Pilsan in der Gruppe Mädchen U18 mit einem weiteren Sieg. Damit ist sie vom Tabellenende noch ein wenig weg gekommen. Als Nummer 54 von 60 Starterinnen hatte sie ohnehin einen schweren Stand, so gesehen sind 3 Punkte aus 9 Partien ein akzeptables Ergebnis.

Benjamin ist 89. geworden, zwei Plätze besser als der Startrang. Er hat bei dieser EM aber 44 Internationale ELO Punkte gewonnen und muss daher mit den 4 Punkten nicht unglücklich sein. Punktegleich 10 Plätze hinter ihm auf den Rängen 98 und 99 sind Isak Vojic und Simon Graf zu finden. Bild: Runde 9 in Prag, Shake Hands mit seinem tschechischen Gegner vor Beginn der Partie.

In der heutigen Partie entschied sich Benjamins tschechischer Gegner für die Wiener Partie welche mit den Zügen 1. e4 e5 2. Sc3 beginnt. Diese Fortsetzung ist weniger oft anzutreffen als der Standardzug 2. Sf3, er ist jedoch vollwertig. Ein paar Züge lang bewegen sich die Spieler in bekannten Bahnen, es entsteht eine typische Stellung in der weiß kaum einen Vorteil erreicht. Dann entscheidet sich Benjamin jedoch zu früh zu einem Bauerntausch, der eher weiß in die Hände spielt. Etwas später passiert zieht Benjamin dann die Dame auf ein völlig falsches Feld. Der Tscheche kommt dadurch mit Tempogewinn mit dem Springer bis d6, gibt dem noch unrochierten König ein Schach, das diese nur durch Wegziehen auf f8 parieren kann. Danach die die Stellung bereits hoffnungslos. Eine allerdings gröbere Unachtsamkeit hat heute die Partie gekostet. Auf alle Fälle hat diese EM gezeigt, dass auch schon in der Altersgruppe U10 auf sehr hohem Niveau gespielt wird. Ohne gute Eröffnungskenntnisse und konsequentem Spiel wird man sehr schnell überspielt, auch von Spielern mit 1500 bis 1600 ELO-Punkten. Gewonnen wurde die Gruppe U10 von zwei russischen Spielern, wobei der Sieger Volodar Murzin mit 10 Jahren schon eine ELO-Zahl von 2080 aufweist. Das ist ungefähr soviel wie Magnus Carlsen mit dem selben alter hatte. Ob aus Volodar auch ein Magnus Carlsen wird?